Zum Inhalt springen

Header

Audio
Peter Hasler.
Keystone
abspielen. Laufzeit 25 Minuten 25 Sekunden.
Inhalt

Peter Hasler – vom Post-Präsidium in den Ruhestand

Sechs Jahre lang war er Verwaltungsratspräsident der Schweizerischen Post AG, am Dienstag, 26. April, gibt er den Posten ab – einen Tag nach seinem 70. Geburtstag: Peter Hasler hat die Post nach turbulenten Zeiten wieder in ruhigere Gewässer geführt. Er ist Gast von Iwan Lieberherr.

Download

Als Peter Hasler im Jahr 2010 das Post-Präsidium übernahm, ging es dort
drunter und drüber. Interne Machtkämpfe hatten die Zeit von Haslers Vorgänger Claude Béglé geprägt. Béglé musste schliesslich nach nur gerade neun Monaten im Amt gehen. Hasler hat den Konzern umgebaut: Die Post wurde zur Aktiengesellschaft, die Digitalisierung vorangetrieben – auch, weil das Volumen in der klassischen Briefpost-Sparte stetig sank.

Peter Hasler erzählt vom Post-Umbau und über seine Tätigkeit davor, als Direktor des Schweizerischen Arbeitgeberverbands. Damals und heute hält er auf die Sozialpartnerschaft grosse Stücke. «Die Sozialpartnerschaft lebt», sagt er und weist darauf hin, dass jedes Jahr über 100 Gesamtarbeitsverträge ausgehandelt werden, ohne dass es zu medialen Auseinandersetzungen kommt. Auch gegenüber der Linken in der Politik zeigte er keine Berührungsängste, etwa als es um die Ausgestaltung der flankierenden Massnahmen zum Freizügigkeitsabkommen ging. Dies zum Missfallen der SVP, bei der er seither als «Linker» abgestempelt ist. Nach wie vor unglücklich ist Hasler über die exorbitanten Löhne in den Teppich-Etagen einer weniger grosser Unternehmen wie etwa der Crédit Suisse. «Solche Löhne sind Gift für den Zusammenhalt der Gesellschaft», sagt Hasler und meint, die Annahme der Abzocker-Initiative habe diesbezüglich leider wenig erreicht.

Er nimmt Stellung zur Frage, welchen Stellenwert die viel beschworene Sozialpartnerschaft heute noch hat und weshalb das Ansehen und das Vertrauen in die Wirtschaftsvertreter stetig abnimmt – und beantwortet die Frage, weshalb er, der immer an der Schwelle zwischen Verwaltung und Politik tätig war, nie den Sprung in die Politik gewagt hat.

Mehr von «Tagesgespräch»