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Die Moorlandschaft im Luzerner Entlebuch, unterhalb der Schrattenfluh.
Keystone/Christian Beutler
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Moor-Landschaften – schön, urtümlich und faszinierend!

Torfmoore speichern fast einen Drittel des weltweiten Kohlenstoffs im Boden und etwa die Hälfte des CO2 aus der Luft. Im Entlebuch befinden sich die grössten und zahlreichsten Moorlandschaften der Schweiz. Es ist eines der zwei Biosphärenreservate der Schweiz.

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Im Entlebuch – auch der «Wilden Westen» von Luzern genannt – leben 17000 Einwohner auf den vielen Höfen, die zur Biosphäre Entlebuch gehören. Die Landwirtschaft der rund 900 Betriebe ist eher extensiv, angepasst an die Naturschutzauflagen des Reservats.

Die Rothenthurm-Initiative

«Begonnen hat die Geschichte von Biosphäre Entlebuch mit der Rothenthurm-Initiative zum Schutz der Moore in der Schweiz», erklärt Theo Schnider, Präsident des UNESCO-Biosphären-Reservat. Mit dem Ja des Schweizer Stimmvolkes gehörte die Hälfte des Gebiets zu einer geschützten Fläche. «In einzelnen Gemeinden waren plötzlich zwei Drittel der Fläche geschützt.»

Zustand: besorgniserregend

Moore sind überlebenswichtig für seltene Pflanzen- und Tierarten. Zum Beispiel der Sonnentau, eine fleischfressende Pflanze. Die ist angewiesen auf die Nässe des Moors und die Nährstoffarmut. Torfmoore speichern fast einen Drittel des weltweiten Kohlenstoffs im Boden und etwa die Hälfte des Kohlendioxids (CO2) aus der Luft. Damit spielen sie eine wichtige Rolle beim Schutz gegen die Klimaerwärmung. Die Moore in der Schweiz sind seit der Rothenthurm-Abstimmung 1987 geschützt. Trotzdem stuft der Bund der Zustand der Moore als „besorgniserregend ein.

Damit Moore ihre Eigenschaften behalten, dürfen sie nicht zu viele Nährstoffe bekommen (zum Beispiel Dünger). Im Moorgebiet wird die landwirtschaftliche Nutzung eingeschränkt. Der Boden darf nicht übermässig eingedrückt werden, z.B. durch Kühe oder Menschen. Auch dürfen keine neuen Gebäude oder Strassen im Moor gebaut werden. Falls es im Boden alte Drainage-Rohre gibt, werden sie ausgebaut oder verschlossen, damit das Wasser sich wieder stauen kann. Bereits ausgetrocknete Hochmoore werden wo möglich neu bewässert, um ihren Abbau aufzuhalten.

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