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Kommt ganz ohne Blutorgie aus: Der zweite Thriller der Kanadierin
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Endlose Angst

Klopfen Ihre Nachbarn ab und zu bei Ihnen an? Ja? Und zwar nicht, weil Sie Mehl oder Eier brauchen, sondern um Sie zu fragen ob es Ihnen gut geht? Gehören Sie also auch zu den Leuten, die beim Thrillerlesen markante Schreie von sich geben? Super. Da haben wir einen tipptoppen Lesetipp für Sie!

Die Schöpferin des Pageturners heisst Chevy Stevens, ist 39 Jahre alt und wohnt auf Vancouver Island. Vor ihrer kometenhaften Schriftstellerinnen-Karriere hat sie als Immobilienmaklerin gearbeitet. Als sie einmal alleine in einem Haus auf einen Interessenten gewartet hat, entstand die Idee zu ihrem ersten Thriller «Still Missing», in dem eine Frau in einer Blockhütte festgehalten wird. Das Buch wurde ein Bestseller und so hat sie flugs einen nächsten Thriller verfasst: «Never Knowing - endlose Angst.»

Ich dachte, ich käme damit klar, Nadine. Nachdem ich so viele Jahre bei Ihnen war, nachdem ich so oft darüber nachgedacht habe, ob ich meine leibliche Mutter suchen soll, habe ich es endlich getan. Ich habe diesen Schritt gewagt. Ohne Sie ware es nicht dazu gekommen - ich wollte Ihnen zeigen, wie sehr Sie mein Leben verändert haben, wie sehr ich gewachsen bin, wie stabil ich jetzt bin, wie ausgeglichen. Das ist es doch, was Sie mir immer erklärt haben. «Ausgeglichenheit ist der Schlüssel». Aber ich habe eine andere Sache vergessen, die sie auch immer gesagt haben: «Langsam, Sara.»

So beginnt das Buch, mit einer Sitzung der 34jährigen Hauptfigur Sara bei ihrer Therapeutin. Sara ist ein Adoptivkind und möchte kurz vor ihrer Hochzeit endlich ihre leiblichen Eltern kennenlernen. Sie forscht - und braucht nicht lange, um die schreckliche Wahrheit zu erfahren. Ihr Vater ist der berüchtigte Campsite-Killer, der campierende Frauen vergewaltigt und ermordet. Einer der Frauen gelang nach der Vergewaltigung die Flucht - und stellte kurz darauf ihre Schwangerschaft fest. Sie trug das Kind aus - es ist Sara. Durch deren Nachforschungen wird der Fall wieder aufgerollt, denn der Campsite-Killer wurde nie gefasst. Die Presse berichtet darüber - und so erfährt auch der Campsite-Killer, dass er eine Tochter hat. Er nimmt Kontakt zu ihr auf.

Ein Thriller ohne Blutorgien und überangestrengt komplexer Handlung - die Spannung generiert sich über Beziehungs-Geflechte und Zerwürfnisse: Ihr künftiger Mann bittet Sara inständig, den Kontakt mit ihrem Vater abzubrechen. Den Adoptiveltern erzählt sie gar nichts. Ihr Vater, der Serienmörder, ist ihr sehr ähnlich. Die Mutter lehnt Sara total ab und so weiter. Ein Thriller aus weiblicher Perspektive - gleichermassen fesselnd wie berührend.

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