Ljudmila Ulitzkaja gehört zu den wichtigsten zeitgenössischen Schriftstellerinnen Russlands. Und sie gehört zu denjenigen, die in ihren Büchern vor einer erneuten Stalinisierung ihres Landes warnen.
In ihrem neusten Roman «Das grüne Zelt», der nun auch auf Deutsch erscheint, erzählt sie von heranwachsenden Menschen, deren Träume an der politischen Realität des Sowjetstaates zerbrechen. Sie beschreibt die stalinistische Gesellschaft von den fünfziger Jahren bis weit über Stalins Tod hinaus.
Aus unzähligen Einzelgeschichten zeichnet sie das Bild einer Gesellschaft, deren Hauptlebensgefühl die Angst ist. Diesem Lebensgefühl stellt sie die Literatur als «einzige Nahrung der Seele» entgegen - der sie in diesem Roman ein Denkmal setzt.