Die Fremden II: Die Walliser und die Portugiesen
In Täsch leben heute mehr Ausländer als Einheimische. Der Grund: In Zermatt arbeiten in den Hotels mehr als 3'000 Ausländer. Oft leben sie in ihren eigenen Gemeinschaften. Integration tut Not.Der Grossteil der ausländischen Angestellten lebt nicht im teuren Kurort, sondern in den Dörfern vor Zermatt, in Täsch und in Randa. In Randa zum Beispiel gehen zur Zeit 15 Kinder in den Kindergarten. Nur eines von ihnen spricht Deutsch. Die Gemeinden des inneren Mattertales wollen diese Ausländer nun besser in ihr Dorfleben integrieren.Sie haben darum eine Integrationsstelle aufgebaut. Diese bietet zur Zeit vor allem Sprachkurse an. Dann, so Claudius Imboden, Gemeinderat von Täsch, könne man wenigstens miteinander reden. «Es sind die Ausländer, die Deutsch lernen müssen und nicht wir Portugisisch», sagt Imboden.Sprachkurse gut besuchtDie Sprachkurse werden im inneren Mattertal von den Ausländern auch recht gut besucht. Die Integration kommt damit aber noch nicht so recht vom Fleck. Es gebe, so Christof Bürgin, Gemeindepräsident von Zermatt, noch ein zweites Problem: «Unser Problem ist es, dass über 80 Prozent unserer Fremdarbeiter aus Portugal stammen. Die bilden in unseren Dörfern eine eigene Gesellschaft, eine eigene Gemeinschaft. Und das wollen wir nicht.» Man wolle kein «Ausländerdorf im Dorf», so Bürgin. Das sei eine gefährliche Entwicklung.Die Sprachkurse genügen denn Wallisern nicht. Sie wollen, dass sich beide Seiten anerkennen und achten. Ein Miteinander statt ein Nebeneinander wird nun gefordert. (eyer, liec, porr)
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