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«Frauen sorgen für die Kinder, putzen. Ich komme nicht viel raus». Alia Amamre, Beduinin, Wadi Rum, mit zwei ihrer sechs Kinder.
SRF Susanne Brunner
abspielen. Laufzeit 28 Minuten 52 Sekunden.
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Frauen in Jordanien: «Früher hatten wir mehr Selbstvertrauen».

Vor 100 Jahren wurde das heutige Jordanien gegründet. Die Frauen im Land haben allerdings – auf den ersten Blick – wenig zu feiern. Zwar setzten sich Jordanierinnen schon früh für ihre Rechte ein. Aber heute stecken sie fest. Was ist passiert?

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1956 war für viele Frauen in Jordanien ein Jahr des Aufbruchs. Sie kämpften öffentlich für Frauenrechte. Und heute? «Heute sind sie verhüllt und rufen «Gott ist der Grösste» – ohne Inhalt», sagt die Historikerin Suhair al Tal. Sie hat ein Buch über die Frauenbewegungen in Jordanien geschrieben.

Frauen in Jordanien haben heute das Wahlrecht, sie sind in der Verfassung den Männern gleichgestellt. An den Universitäten schliessen mehr Frauen ein Studium ab als Männer. Und doch: von wirklicher Gleichberechtigung sind die Frauen in Jordanien weit weg.

«Als Frau im politischen Kontext des Nahen Ostens kann man sich nicht wirklich frei für oder gegen das Kopftuch entscheiden», sagt die Aktivistin Sara Abaza. Als Teenager legte sie das Kopftuch ab.
«Frauen sorgen für die Kinder, putzen. Ich komme nicht viel raus. Das ist unsere Tradition», sagt die Beduinin Alia Amamre. Für Frauenrechte zu demonstrieren – davon hält sie nichts.

«Ich will nicht nach den Männern essen», sagt die Politikerin Zainab Salameh al-Moussa. Sie kämpft gegen die Marginalisierung der Frauen.

Was ist passiert? Da sind Traditionen. Sie sind stark. Aber da ist auch der Einfluss von aussen. Auch von westlichen Ländern.

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