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Der Tambora schleuderte 1815 so viel Asche in die Atmosphäre, dass ein Jahr später in Europa der Sommer ausfiel. Keystone/Symbolbild
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1816 - das Jahr ohne Sommer wegen Vulkanausbruch

Im April 1815 brach in Indonesien der Vulkan Tambora aus. Er spuckte seine Asche über 40 Kilometer hoch in den Himmel. Die grösste Eruption der Neuzeit hatte katastrophale Folgen – ganz besonders für die Schweiz. Im darauffolgenden Jahr 1816 litten die Menschen vieler Kantone unter einer Hungersnot.

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Aus den freigesetzten Gasen bildeten sich Partikel, welche die Sonneneinstrahlung auf der ganzen Erde reduzierten. Die Temperaturen sanken um mehrere Grad Celsius. In der Schweiz regnete es überdurchschnittlich häufig, selbst im Hochsommer fiel Schnee. Über 2000 Metern blieb es weiss. 1816 ging daher als «Jahr ohne Sommer» in die Geschichte ein. Als die Temperaturen 1817 schliesslich wieder stiegen und die Schneemassen schmolzen, kam es zu Überschwemmungen.

«Die Krise wirkte sich unterschiedlich auf die Nahrungssicherheit in der Schweiz aus. Während in der Ostschweiz eine Hungersnot ausbrach und die Zentralschweiz unter einer Hungerkrise litt, hatten in der Westschweiz die meisten Regionen nur unter Nahrungsmangel zu leiden», sagt Daniel Krämer. Der Historiker der Universität Bern schrieb seine Doktorarbeit über den «Sommer 1816».

Der Verein «Projekt 1816» möchte ab Juni dieses Jahres die Geschichte dieser Zeit der Bevölkerung näher bringen, mit der Ausstellung «Schneesommer und Heisshunger» im Ritterhaus Bubikon, Zürich. Vereinspräsident Hans Thalmann sagt: «Es war schwierig Material aus dieser Zeit zu finden, da vor allem arme Leute vom Hunger betroffen waren und das Leiden nur spärlich dokumentiert wurde.»

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