Dass die direkte Demokratie und der Föderalismus ein hohes Gut sind in der Schweiz, darüber sind sich die Präsidentinnen und Präsidenten der grössten Parteien einig. Allerdings hören die Gemeinsamkeiten in der Diskussion schon bald auf: Besonders hitzig wird es auch nach den Wahlen beim Thema Migration/Zuwanderung. SVP-Präsident Toni Brunner kritisiert, das Schengen-Dublin-Abkommen sei nur noch ein Papiertiger. Die SVP bewirtschafte das Problem, ohne Lösungen zu präsentieren, kontert Regula Rytz von den Grünen, während Christian Levrat von der SP und CVP-Präsident Christophe Darbelley an die humanitäre Tradition des Landes erinnern. Man dürfe nun Zuwanderung und Flüchtlingspolitik nicht vermischen, mahnt FDP-Präsident Philipp Müller. Drängend bleibt auch die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative: Hier wolle die Mitte zusammen mit der FDP auf eine rasche Lösung drängen, so Christophe Darbelley.
Neu lanciert ist mit dem Wahlsieg der SVP auch die Frage nach einem zweiten Bundesratssitz für die wählerstärkste Partei.