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Gerard Butler überzeugt in der Hauptrolle von Machine Gun Preacher.
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Der Prediger mit dem Maschinengewehr

Marc Forster hat es geschafft. Von Davos bis nach Hollywood, wo sich die Filmstudio-Chefs um den Deutsch-Schweizer Regisseur nur so reissen. Mit seinem neuen Film "Machine Gun Preacher" nimmt Forsters Höhenflug ein abruptes Ende. Der Film ist ein Flop!

Sam Childers wurde vom Saulus zum Paulus. Er führt ein Leben geprägt von Gewalt und Drogen, bis er eines Tages realisiert, dass es so nicht weiter gehen kann. In der Kirche und in den Armen von Gott findet er seine Erlösung und schreitet fortan auf dem richtigen Weg.

Als er für ein Missionierungssprojekt in den Sudan fliegt, erfährt er am eigenen Leib wie die Bevölkerung, und vor allem die Kinder, unter dem Terror der Rebellen leiden muss. Erschüttert von den Erlebnissen entscheidet er sich, selbst etwas gegen die Gewalt zu unternehmen: Er will mitten in der Kriegszone ein Waisenhaus für Kinder bauen.

Unsympathischer Rambo-Prediger

Die wahre Geschichte des weissen Predigers Sam Childers ist wie fürs Kino geschaffen. Ein Mann der selbstlos sein Leben für Andere aufs Spiel setzt, damit die Welt ein bisschen besser wird - Das ist Stoff aus dem Helden gemacht sind. Doch bei "Machine Gun Preacher" geht das Konzept nicht auf.

Im Film gespielt wird Sam Childers vom schottischen Muskelpaket Gerard Butler. Ihm darf man keine Vorwürfe machen, denn das Problem des Filmes liegt nicht beim Schauspieler, sondern bei Figur die er spielen muss. Man kann zur Leinwand-Figur Sam Childers keine Bindung aufbauen, denn er ist total unsympathisch. Zuerst ist er ein gewalttätiger Junkie, welcher später zum Rambo-Prediger wird und ohne Reue Rebellen erschiesst. Da kann er noch so viele Waisenhäuser bauen, das Herz des Zuschauers gewinnt er nicht. Zudem springt die Story von Klischee zu Klischee, und der Spagat zwischen religiöser Mission und Action-Film scheitert kläglich.

Film ist ein Flop

Es ist überraschend, dass "Machine Gun Preacher" doch noch in die Schweizer Kinos kommt. Weltweit hat der Film bei einem Budget von 30 Millionen Dollar gerade einmal knapp 3 Millionen Dollar eingespielt. Damit ist der Film ein absoluter Flop. Durch den Schweiz Bezug von Marc Forster hofft man wohl, dass sich immerhin hierzulande doch der Ein oder Andere sich ins Kino verirrt.

Für Marc Forster können wir uns nur wünschen, dass er sich nach diesem Film wieder aufrappeln kann. Aber auch für sein nächstes Projekt stehen die Sterne schlecht. Mit "World War Z" verfilmt er mit Brad Pitt in der Hauptrolle, eine Zombie-Apokalypse. Der Film wurde jedoch bereits auf 2013 verschoben, und Forster wurde vom Filmstudio verdonnert 7 Wochen nachzudrehen, mit einem überarbeiteten Drehbuch.

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