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Wem gehört das Wasser?

Wasserkonflikte nehmen weltweit zu. Gründe sind das Bevölkerungswachstum, die Klimaerwärmung und die starke Wassernutzung. Aber auch industrielle Eingriffe wie Bergbau führen zu massiven Veränderungen. Wie wird die lebenswichtige Ressource verteilt?

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In Kolumbien sind es Bergbauprojekte, welche die Wasserversorgung ganzer Städte bedrohen. Die Großstädte Bucaramanga und Cúcuta beziehen ihr Trinkwasser ausschließlich aus einem Hochmoor. Bei einem geplanten Goldbergbau würden, so Experten, saure Grubenwässer das Trinkwasser derart mit Schwermetallen belasten, dass selbst moderne Aufbereitungsanlagen überfordert wären; die Städte müssten möglicherweise evakuiert werden. Kompromisse, die sowohl den «Megabergbau» ermöglichen, als auch eine akzeptable Trinkwasserversorgung sicherstellen, scheint es nicht zu geben.

In Indonesien bedrohen Zementfabriken die Wasserversorgung. Auf der mit 140 Millionen Menschen extrem dicht besiedelten Insel Java fährt die Landwirtschaft mit sehr hohem Bewässerungsaufwand bis zu vier Ernten im Jahr ein. Besonders ertragreich sind auch die unteren Hänge gebirgiger Karstregionen, da dort aus unterirdischen Flüssen viele Quellen entspringen. Der Kalkstein der Karste jedoch wird von Zementkonzernen für die Produktion von Beton benötigt. In der Folge versiegen die Quellen; vor allem in Ost-Java sind bereits viele einst fruchtbare Ackerflächen zu öder Siedlungsfläche degeneriert. In einer der letzten intakten Karstregionen, Kendeng, leisten die Bauern erbittert gewaltfreien Widerstand.

Aber auch in anderen Regionen der Welt ist die Wasserverteilung weder politisch noch wirtschaftlich einfach zu regeln. Die Diskussionen und Restwassermengen, Speicherseen und ökologische Auswirkungen der Wassernutzung führen auch in der Schweiz regelmässig zu Diskussionen.

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