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Ja, damals sah es in den Kantinen noch ganz anders aus.
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Kleine Geschichte der Kantine

Gehen wir heute in die Kantine essen? Für viele Angestellte ist das Mittagessen oder der Pausenkaffee in der Kantine heutzutage Selbstverständlichkeit und Routine. Vor über 100 Jahren sah das noch ganz anders aus.

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Kantinen gab es damals noch keine: Arbeiterinnen und Arbeiter mussten das Mittagessen von zu Hause mitbringen, über Mittag schnell nach Hause eilen oder sich in einer nahegelegenen Wirtschaft verpflegen. 

Anfangs des 20.Jh. wurde in der Schweiz die erste Kantine in Betrieb genommen

Die schweizweit erste Kantine nahm erst 1918 ihren Betrieb auf, in der Maschinenfabrik Bühler AG in Uzwil (SG). Die Idee dazu kam von Else Züblin-Spiller, die während des ersten Weltkriegs die sogenannten Soldatenstuben betrieben hatte. Die Soldaten, die damals an der Grenze standen, konnten dort ein warmes Essen zu sich nehmen und in familiärer Atmospäre Kraft tanken. Nach dem selben Prinzip wollte Else Züblin- Spiller damals nach Kriegsende Fabrikkantinen eröffnen. Diese Idee stiess beim Patron von Bühler auf offene Ohren und er beauftragete Else Züblin-Spiller und ihren Schweizer Verband Volksdienst in seiner Fabrik eine Kantine einzurichten

Nicht nur aus Menschenliebe

Selbstverständlich stand dahinter nicht nur nur Menschenliebe. Wie alle anderen Fabrikpatrons, die sich in den folgenden Jahren für die Idee einer Kantine erwärmen konnten, erhoffte man sich auch bei Bühler in Uzwil, in erster Linie Arbeiter, die dank gutem Essen und striktem Alkoholverbot gut arbeiteten und sich, in den sozial unruhigen Zeiten damals, dem Arbeitgeber gegenüber auch loyal verhielten.

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