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Fridolin Vögeli ist seit zwei Jahren Hüttenwart auf der Jenatschhütte.
SRF
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Fridolin Vögeli - Hüttenwart mit Herzblut und eigenen Regeln

Wer auf der Jenatschhütte die Batterie des Mobiltelefons laden will, muss sich den Strom beim Geschirrspülen oder Rüsten in der Küche verdienen. Handy-Empfang gibt es keinen und den Internetzugang verwehrt Hüttenwart «Fridli» jedem Gast, auch Managern von Weltkonzernen, die man hier oft trifft.

Mit 2652 m ü.M. ist die Jenatschhütte die höchstgelegene SAC-Hütte im Kanton Graubünden. Wer auf die Hütte will, muss einen Fussmarsch von mindestens 3 1/2 Stunden auf sich nehmen. Belohnt wird die Anstrengung mit traumhafter Aussicht, viel Herzlichkeit und fantastischer Hütten-Kulinarik.

Ein Blick ins Hüttenbuch zeigt: Hier duzen sich vom einfachen Wanderer bis zum Topmanager alle. So verlangt es der Brauch. «Oberhalb von 2000 Metern gibt es kein Sie mehr», erklärt Hüttenwart Fridli (58). Auf der Hütte seien alle gleich, Rang und Namen würden keine Rolle spielen. So kommt es auch vor, dass Wirtschaftskapitäne dem Hüttenwart zu später Stunde ihr Herz ausschütten. «Man denkt immer, diese Leute sind knallhart, hier oben merkt man aber, die sind genau so weich wie wir auch», sagt Vögeli.

Auch Fridolin Vögeli wird manchmal nachdenklich, zum Beispiel wenn es um seinen Vorgänger geht, der nur einen Steinwurf von der Hütte entfernt bei einem Lawinenunglück ums Leben kam. Der Hüttenwart ist sich bewusst: Das kann jedem passieren - auch ihm. «Ich sage immer zu meiner Frau Claudia: Wenn ich in den Bergen umkomme, kannst du wenigstens davon ausgehen, dass ich glücklich gestorben bin». Michael Brunner hat Fridolin Vögeli auf der Jenatschhütte zum Gespräch getroffen.

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