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Ivan Locke (Tom Hardy) sitzt in seinem BMW und glaubt, das Richtige zu tun.
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abspielen. Laufzeit 6 Minuten 43 Sekunden.
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«Locke» - Eingeschlossen ausgebrochen

«Locke» ist eine One Man Show von höchster Präzision. Im Mittelpunkt steht Ivan Locke, der in fieberhaften Anrufen versucht, das Zusammenbrechen seines Lebens als Familienvater und Bauführer zu verhindern.

Was passiert, wenn man einen Menschen in einen Raum einsperrt und ihn dabei filmt? Das wollte der britische Regisseur und Drehbuchautor Steven Knight durchspielen. In «Locke» ist es zwar ein fahrendes Auto und eine verfahrene Situation, in die Ivan Locke (Tom Hardy) eingesperrt ist, doch die Kamera bleibt konsequent auf ihm.

Alle anderen Schauspieler hört man stets nur über die Freisprechanlage seines Telefons. Denn das ist alles, was der Bauführer tut: Auto fahren und telefonieren. Trotzdem ist «Locke» einer der spannendsten und visuell aufregendsten Filme, die man zurzeit im Kino sehen kann.

Sich um Kopf und Kragen telefonieren
Wie ist das möglich? Dank eines extrem dichten Drehbuchs, das eine kathartische Situation in Einheit von Raum und Zeit inszeniert. Alles deutet darauf hin, dass Ivan Lockes Leben am Zusammenbrechen ist. Und er kann nicht überall hin, wo es brennt. Er muss sich für einen Brandherd entscheiden und entscheidet sich für den Unwahrscheinlichsten.

Der charismatische Tom Hardy spielt diesen Jedermann als kontrollierten Kontrollfreak, der das Geschwindigkeitslimit nie überschreitet und dennoch ausbricht. Kameramann Haris Zambarloukos filmt die nächtliche Autobahnfahrt durch die Windschutzscheibe, auf der sich Rücklichter und Strassenlampen spiegeln, so wie sich in Lockes Telefonaten sein ganzes Leben spiegelt. Das ist erstklassig. 5 von 6 Filmbären.

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