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Walter Müller.
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Walter Müller über die Präsidentschaftswahl in Kroatien

Erstmals eine Frau an der Staatsspitze: Kolinda Grabar-Kitarovic ist zur neuen Präsidentin Kroatiens gewählt worden. Kann sie dem wirtschaftlich gebeutelten Land nun auf die Sprünge helfen? SRF-Südosteuropa-Korrespondent Walter Müller ist Gast von Marc Lehmann im Tagesgespräch.

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Die Wahl von Grabar-Kitarovic ist Ausdruck der Frustration. «Viele hoffen, die politische Rechte könne ihnen jetzt eine Verbesserung bringen», sagt SRF-Südosteuropa-Korrespondent Walter Müller. «Frau Grabar-Kitarovic kommt ursprünglich aus dem Mitte-Rechts-Lager, hat sich im Wahlkampf aber immer stärker gegen rechts bewegt.» Im Wahlkampf hat sie die Mitte-Links-Regierung für die Wirtschafts-Misere verantwortlich gemacht. Kroatien befindet sich seit sechs Jahren in der Rezession. Die Arbeitslosigkeit beträgt 20 Prozent, die Jugendarbeitslosigkeit ist gut doppelt so hoch. «Das ist eine brutale Perspektivlosigkeit.» Zudem lähmt die Korruption das Land. Auch der EU-Beitritt vor anderthalb Jahren hat nicht den erhofften Aufschwung gebracht. In Kroatien läufts nur im Tourismus einigermassen rund. In dieser Situation kommt der neuen Präsidentin die Rolle der Hoffnungsträgerin zu. Obwohl sie in ihrem Amt kaum Möglichkeiten zur Politikgestaltung hat, so ist ihr Erfolg doch als Richtungswahl zu verstehen.

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