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Cannabis- statt Ahornblatt: Der Konsum von Marihuana ist nach Freigabe praktisch gleichgeblieben.
picture alliance/empics/The Canadian Press/Jeff McIntosh
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Kanada – mit legalem Cannabis den Schwarzmarkt bekämpfen

Seit Oktober 2018 dürfen Erwachsene in Kanada Cannabis kaufen und konsumieren. Das Ziel der Freigabe: Die staatlich lizensierten Shops sollen dem Schwarzmarkt die Nachfrage entziehen und die Drogenkriminalität eindämmen. Eine erste Bilanz.

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15 Prozent der Kanadierinnen und Kanadier – so die jüngste Statistik – haben im letzten halben Jahr Cannabis konsumiert. Das sind praktisch gleich viele wie vor der Legalisierung. Mit der Legalisierung von Cannabis verfolgt die Regierung das Ziel, den Schwarzmarkt zu beseitigen, was letztlich auch die Kinder besser vor Drogen schützen soll.

Bis zur Legalisierung fand der Drogenhandel zu 100 Prozent auf dem Schwarzmarkt statt. Seit der Legalisierung kaufen etwa 30 Prozent der Erwachsenen das Cannabis ganz legal, sagt William Blair, ehemaliger Polizeichef von Toronto und heute zuständiger Bundesminister für den legalen Verkauf von Cannabis.
Dass sich immer noch zwei Drittel der Konsumenten auf dem Schwarzmarkt mit Gras versorgen, liegt an den hohen Preisen in den Geschäften. Auf dem Schwarzmarkt verkaufen die Dealer die Drogen weitaus billiger, über 50 Prozent günstiger.
Für Minderjährige bleibt Cannabis nach den Vorgaben der Regierung weiterhin tabu. Studien warnen vor Schäden für das sich entwickelnde Gehirn. Allerdings gibt fast ein Drittel der kanadischen Teenager an, im vergangenen Vierteljahr Marihuana geraucht zu haben. Erklärtes Ziel der Regierung ist es, den Schwarzmarkt so zu beschädigen, dass Minderjährige letztlich kaum noch Drogendealer finden.

Hinweis: Wegen der Eidgenössischen Abstimmung entfällt «International »am Sonntag, 19. Mai, auf Radio SRF 1.

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