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In der Natur würden sich eine Amsel nie auf eine Drossel einlassen, doch im Lied ist alles möglich.
zvg
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Grosserfolg trotz biologischem Unsinn

Obwohl im Lied «Die Vogelhochzeit» nicht ganz alles mit rechten Dingen zu und her geht, wurde dieses Kinderlied ein Grosserfolg. Über 400 Jahre nach seiner Entstehung ist es noch vielen von uns bekannt. Die Hochzeitsgesellschaft, bestehend aus unzähligen Vögeln, ist bis heute ein beliebtes Sujet.

Entstanden ist das Lied «Die Vogelhochzeit» höchstwahrscheinlich schon vor 1600. Es basiert eigentlich auf einem biologischen Irrtum. Die Drossel ist der Bräutigam, die Amsel ist die Braut. Obwohl die Amsel biologisch gesehen auch zu den Drosseln gehört, paaren sich Amseln und Drosseln aber nie.

Originell und beliebt ist das Lied dennoch. Durch seine eingängige, kurze Melodie animiert es einem, sich selber Strophen zu verschiedenen Vögeln auszudenken. Als Beispiele seien hier nur drei erwähnt:

  • Die Lerche, die Lerche, die bringt die Braut zur Kerche
  • Die Gänse und die Anten, das warn die Musikanten
  • Der Wiedehopf, der Wiedehopf, der schenkt der Braut einen Blumentopf

Nur schon die Vorstellung, wie sich die vielen Vögel zu einer Vogelhochzeit zusammenfinden ist höchst amüsant. Kein Wunder wurden in den letzten Jahren zu dieser attraktiven Vogelhochzeit auch sehr viele unterschiedliche Bilderbücher herausgegeben.

Das Lied mit der heute noch gesungenen Melodie ist bereits 1604 in der Papierhandschrift «Philippi Hainhofer Lautenbücher» zu finden. Schon die frühen Aufzeichnungen weisen unzählige Strophen auf. Je nach Version sind es teils über 30 verschiedene Strophen.

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