Markus Schaer wanderte 1994 nach Russland, nach Moskau, aus. Der heute 49-jährige hat in den 80er-Jahren Russisch studiert, das war damals vor der Öffnung Russlands, vor der Perestroika, noch exotisch. Und was macht man mit einem Sprachstudium? Er hängte ein Jus-Studium dran, weil er in Russland eine Existenzgrundlage brauchte. In Russland musste er nicht explizit nochmals das Anwaltsexamen machen, aber er hat noch juristische Zusatzausbildungen in Moskau gemacht. Interessant war für ihn, dass er genau in dem Zeitpunkt nach Moskau auswanderte und seine juristische Tätigkeit aufnahm, als das Land im Begriff war, sich zu öffnen.
Schaer arbeitet als Anwalt mit eigener Kanzlei vor allem im Bereich Gesellschaftsrecht und Vertragsrecht. Seine Klienten sind ausländische Firmen, die eine Niederlassung in Russland eröffnen wollen, er berät sie und prüft die steuerrechtlichen Konsequenzen. Gerade weil er vor allem mit Ausländern zusammen arbeitet, ist er von der Korruption im Land nicht so betroffen. Ausländer seien in Russland immer schon privilegiert gewesen.