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Keine Vorwürfe: Dies gilt auch bei Verdacht auf eine Suchtkrankheit.
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Sucht und Familie – wie spreche ich es an?

Trinke ich zu viel? Ist mein Partner suchtkrank? Wie reagiere ich als Gotte, wenn ich das Gefühl habe, ein Kind wächst in einer suchtbelasteten Familie auf? Diese drei Fragen werden am Beratungstelefon am häuftigsten gestellt. Diese Fragen und Tipps helfen bei den drei Szenarien weiter.

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Die Fragen und Tipps für die drei Szenarien gibt Irene Abderhalden, Direktorin von Sucht Schweiz:

Szenario 1: Bin ich selber abhängig?

  • Trinke ich pro Tag mehr als zwei Gläser Wein (Mann) bzw. zwei Gläser (Frau)?
  • Verliere ich meine sozialen Kontakte?
  • Habe ich Aktivitäten in meiner Freizeit in Tat und Wahrheit wegen dem Alkohol aufgegeben?
  • Vertusche ich den Konsum?
  • Halte ich einen Versuch durch, zwei Wochen nichts zu konsumieren?

Szenario 2: Ist mein Partner oder meine Partnerin suchtkrank?

  • Machen Sie Ihrem Partner keine Vorwürfe.
  • Sprechen Sie mit ihm in der «Ich»-Form: «Ich bin besorgt, weil», «Mir fällt auf, dass»
  • Massen Sie sich kein Urteil an, auch wenn es schwer fällt.
  • Nehmen Sie nicht die Rolle des Therapeuten ein.
  • Setzen Sie klare Grenzen: «Wenn Du trinkst, steige ich nicht in Dein Auto», oder «Wenn Du trinkst, will ich nicht mit Dir weggehen.»
  • Übernehmen Sie keine Verantwortung für Ihren Partner oder Ihre Partnerin (zum Beispiel: Rufen Sie den Arbeitgeber nicht an, und melden seine oder ihre Abwesenheit).
  • Holen Sie unbedingt für sich selber Unterstützung und Beratung.

Szenario 3: Mein Patenkind oder Grosskind wächst in einer suchtbelasteten Familie auf - wie kann ich helfen?

  • Reden Sie mit dem Kind darüber. Erklären Sie ihm, dass Alkoholismus eine Krankheit ist.
  • Erklären Sie dem Kind, dass es für die Sucht eines Elternteils nichts dafür kann.
  • Eine erwachsene Bezugsperson ist für das Kind sehr wichtig.
  • Lehren Sie dem Kind, dass es über seine Probleme und über den Alkoholismus sprechen darf (kein Tabu).

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