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Rainer Voss war einer der Männer, die sich für Meister des Universums halten.
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abspielen. Laufzeit 3 Minuten 16 Sekunden.
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Finanzexperten wissen nicht, was sie tun

Der Ex-Banker Rainer Voss berichtet von Ungeheuerlichkeiten aus der Finanzbranche. Regisseur Marc Bauder filmt ihn in einem leerstehenden Bankgebäude in Frankfurt. Ein Happy End gibt es in «Master of the Universe» nicht.

«Sie müssen bereit sein, ihr Leben aufzugeben», ist einer der ersten Sätze, die Rainer Voss in diesem Dok-Film sagt. Er war einer der führenden Investmentbanker in Deutschland und machte Gewinne in Milliardenhöhe.

«Nicht fragen, ob das Sinn macht. Bei einer Bank ist es letzten Endes wie bei der Armee.» Solche Aussagen geben schon zu Beginn zu denken. Aber es kommt noch viel dicker. Was dieser Insider zur Finanzbranche sagt, lässt selbst den allerletzten Optimisten das Blut in den Adern gefrieren.

Wahnsinnige Finanzjongleure
So erklärt Voss etwa: «Vor 20 Jahren war die Haltedauer einer Aktie im Durchschnitt vier Jahre, und heute sind wir bei 22 Sekunden. Der Sinn, eine Unternehmensbeteiligung fu?r 22 Sekunden zu behalten, also das kann mir keiner erkla?ren.»

Und zu den Löhnen meint er: «Ich habe einen Tag nach dem Studium mehr verdient als mein Vater als Ingenieur an seinem letzten Arbeitstag.» Anschaulicher kann man den Wahnwitz des ganzen Finanz- und Bankenwesens nicht verdeutlichen.

Charismatische Persönlichkeit
Gewiss, Rainer Voss war selber Teil dieses geschlossenes Systems, bevor er mit 55 ausstieg. Mit dickem Bankkonto natürlich. Aber er redet sehr offen, auch wenn er nicht immer alles verraten will. Und das, was er erzählt, ist insbesondere für Laien sehr erhellend.

Für eine One Man Show, die nur gelegentlich mit Bildern von Frankfurts Bankenviertel aufgelockert wird, ist Marc Bauders Dok-Film erstaunlich spannend. Denn da plaudert einer aus dem Nähkästchen und spricht aus, was viele nicht hören wollen. 5 von 6 Filmbären.       

Trailer                     Beitrag des Hessischen Rundfunks

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