Einerseits die Ausgelassenheit der endlos hellen Sommernächte, andererseits die Introvertiertheit der ewig dunklen Winter, die den Sommer-Clown in einen wortkargen Eigenbrötler verwandelten. Mørks Wesen und sein Cellospiel reflektiert beides und das nicht ohne Widersprüchlichkeiten. Seine hünenhafte, breitschultrige Gestalt will so gar nicht zu seiner Schüchternheit passen, im Gespräch vorsichtig und zurückhaltend, kehrt Truls Mørk auf der Bühne durchaus sein Sommergesicht heraus. Immer dabei: sein Montagnana-Cello, das ihm in seiner vielschichtigen Langsamkeit viel lieber ist, als der millionenteure Stradivari-Flitzer, der ihm kürzlich als Leihgabe angeboten wurde.
Sommer und Winter, die zwei Gesichter des Cellisten Truls Mørk
Eine Besonderheit der Nordländer sei, dass in ein- und derselben Person zwei vollkommen unterschiedliche Charaktere stecken können. Truls Mørk spricht vom Sommer- und Wintergesicht seiner Landsleute.
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