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Wemakeit und 100-Days-Net sind die bekanntesten Schweizer Crowdfunding-Plattformen
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Crowdfunding: Mäzenatentum für alle

Wo früher mancher Projekt-Traum sterben musste, hilft heute das Internet: Auf sogenannten Crowdfunding-Seiten stellt man sein Projekt vor und hofft auf viele kleine und grosse Spender. Aber auch die kleinen Mäzene gehen beim Crowdfunding nicht leer aus. Die bekannteste Crowdfunding-Seite ist wohl Kickstarter aus den USA. Dort kommen schon mal Beträge von über einer Million Dollar für ein Projekt zusammen. Soweit ist man hierzulande noch nicht. Aber auch auf den beiden prominentesten Schweizer Crowdfunding-Portalen Wemakeit und 100-Days-Net wird ein paar Monaten erfolgreich für die unterschiedlichsten Projekte gesammelt.Für das Schnouse-Tearoom etwa kamen bei 100-Days-Net über 14'000 Franken zusammen. Laut 100-Days-Net-Mitbegründer Romano Strebel muss ein Projekt drei Kriterien erfüllen, um erfolgreich zu sein: «Qualität, Reputation und Engagement sind entscheidend. Dabei spielt es keine Rolle, ob ein Projekt aus dem Bereich Kultur, Innovation, Gesellschaft oder anderen Bereichen stammt.»Zahlen nur bei ErfolgMit Reputation spricht Strebel Person und Hintergrund des Projektinitiators an. Und mit Engagement ist gemeint, wie sehr sich die Macher für ihr Projekt einsetzen. Denn mit dem Auftritt auf der Crowdfunding-Seite allein ist es nicht getan - ein Projekt muss auch im Freundes- und Bekanntenkreis beworben werden. «Nur wer täglich kommuniziert, aktiv ist, Leute motiviert und Nachfrage für sein Projekt schafft, gewinnt. Crowdfunding ohne Einsatz im Hintergrund funktioniert nicht», so StrebelKonkret läuft das Spendensammeln so: Die Macher stellen auf der Crowdfunding-Seite ihr Projekt vor und sagen, wie viel Geld sie benötigen. Der potentielle Gönner kann dann entscheiden, wie viel er spenden will. Nur wenn innerhalb einer bestimmten Zeit die gesamte Projektsumme zusammenkommt, wird die Spende auch wirklich fällig. Ist das nicht der Fall, müssen die versprochenen Spenden nicht gezahlt werden.Kleine und grosse GefälligkeitenCrowdfunding ist nicht mit gewinnorientierter Startup-Finanzierung zu verwechseln. Crowdfunding soll kein finanziell lohnendes Engagement sein, sondern eine Art Mäzenatentum im kleinen. Trotzdem gehen auch die Gönner nicht leer aus. Je nachdem wie gross ihr versprochener Spendenbetrag ist, erhalten sie von den Projektmachern ein kleines Geschenk.Das kann von einer Erwähnung in einem Programmheft gehen bis hin zu Kunstdrucken oder persönlichen Konzerteinladungen für Leute, die tiefer in die Brieftasche greifen.

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