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Portugals Fussball-Star Christiano Ronaldo, auch bekannt für seine gepflegte Frisur.
Reuters
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OLASEKU statt VOKUHILA: Frisurentrends 2012

Die Fussball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine ist auch die wichtigste Weltfrisurenshow, schliess lich sind Fuss baller Modeikonen unserer Zeit. Und sie haben auch keine Hemmungen, sich in der Pause w ä hrend eines Matches noch schnell eine Handvoll Haargel in die Tolle zu streichen.

Fussballspieler sind die neuen Tussis. Es soll zwar keine schwulen Fussballer geben, wie mancher Profi gerne behauptet, doch dafür sehen sie wie lupenreine Homos aus. Sie tragen Handtaschen von Louis Vuitton, rosa T-Shirts von Abercrombie & Fitch, Gucci-Gürtel und Dolce & Gabbana-Turnschuhe.

Früher war das anders. Da hatten die Fussballer Schnauz und eine lange Matte, man denke an Rudi Völler oder andere Helden der Vokuhila-Zeit - vorne kurz, hinten lang. Tempi passati. Heute ist der Vokuhila so total weg vom Fenster, dass man fast schon befürchten darf, dass er demnächst bald wiederkommt. Wahrscheinlich spielen irgendwelche Hipsters in Berlin-Mitte oder Brooklyn schon mit dieser Idee!

Neue Frisuren für den Mann

Anstelle von Vokuhila trägt der Mann heute Olaseku - oben lang und seitlich kurz. Vorausgesetzt natürlich, es ist oben auch noch Haar da, sonst wird's schwierig. Es kann ruhig etwas Haupthaar nach oben frisiert werden, aber bitte nicht mit Gel Spitzen formen oder eine Tolle betonieren.

Entsetzlich daneben ist aber die weit verbreitete Mike-Tyson-Frisur, man nennt sie ja nach Region auch Prolo-, Hartz-IV- oder Problemviertel-Frisur, also oben sehr kurz und seitlich und hinten mit einer scharfen Kante ausrasiert. Typus Bushido: Mit so einer Frisur darf man sich nicht wundern, wenn ein Mann keinen richtigen Job bekommt.

Was auch immer ganz schwierig ist: hinten  im Nacken langes Haar, wenn oben schon der Kartonboden durchschimmert. Damit sieht man ja aus wie Riffraff aus der Rocky Horror Picture Show.

Neue Frisuren für die Dame

Für die Damen sind die Ansagen weniger eindeutig - naturgemäß versucht das Coiffuregewerbe, jeder Kundin ein passendes Angebot zu machen. Was aber sicher ein gemeinsamer Nenner ist: die Trendfrisur ist heute natürlicher und weniger zementiert als auch schon. Die frei fließende Locke ist ein wichtiges Thema.

Der einseitig auf die Schulter nach vorne gezogene Zopf ist auch sehr hip. Der Pony bis zu den Augenbrauen ist auch noch da. Im jungen Bereich sieht man die natürliche Locke auch immer öfter in Kombination mit einer ausrasierten Partie, etwa an den Schläfen oder im Nacken. Das ist so ein bisschen gut versteckter Punk. Abends darf es dann auch ein Hauch von 50's-Pin-Up sein.

Zu Ende ausgereizt sind glattgebügelte und gestreckte Haare. Man kann das heiße Eisen zum Glätten und Strecken für die nächsten Jahre wieder versorgen. Es wirkt ziemlich bemüht und darum unmodisch, wenn man jetzt noch so einen Aufwand betriebt. Auch mit Mèches muss man extrem vorsichtig sein, damit es nicht wie ein gescheckter Windhund wirkt.

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