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Experten: Flugtickets zu billig

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Experten: Flugtickets zu billig

Laufzeit 8 Minuten. , Matthias Schmid

Der Konkurrenzkampf in der Luft ermöglicht Konsumenten, für wenig Geld praktisch überallhin zu reisen. Die Kehrseite der Medaille: Innert weniger Wochen haben 8 Fluggesellschaften den Betrieb eingestellt. Aviatik Experten sind sich einig: Die Ticketpreise sind für die Branche zu tief.

Swiss-Chef Harry Hohmeister hat angekündigt, die Preise pro Flugticket um 15 bis 20 Franken zu erhöhen. Dies sei angesichts der Lage eigentlich zu wenig, sagt Max Ungricht, Chefredaktor der Zeitschrift «Cockpit». «Es müsste eine deutliche und laufende Preisanpassung bei den Tickets vorgenommen werden.» Ein grosses Problem für die Branche seien die stark gestiegenen Preise für Kerosin.

In den letzten 5 bis 6 Jahren sei das Fliegen um 30 bis 40 Prozent billiger geworden, sagt Jean-Claude Raemy von der Fachzeitschrift «Travel Inside». Konsumenten hätten sich nun an diese Preise gewöhnt, eine breite Anhebung des Preisniveaus sei dadurch praktisch nicht mehr möglich. Dafür seien weitere Pleiten von Fluggesellschaften bis Ende Jahr unausweichlich.

Zurzeit sind es vor allem kleine Fluggesellschaften, die verschwinden. «Wen es trifft, ist sehr schwierig vorauszusehen», sagt dazu Nick Gerber, Flugverantwortlicher beim Reiseunternehmen «Globetrotter». Als Beispiel nennt Gerber den Fall der ungarischen Fluggesellschaft Malév. Noch am Tag vor dem Grounding habe nichts auf die Einstellung des Flugbetriebs hingewiesen.

Betroffene einer Airline-Pleite sind am besten gestellt, wenn der gekaufte Flug Teil einer Pauschalreise ist. In diesem Fall muss der Veranstalter für Ersatz sorgen. Wurde beim Reiseveranstalter einzig die Flugreise gebucht, sollte man sich vorgängig über eine allfällige Insolvenzversicherung informieren. Bei einer direkten Buchung bei der betroffenen Airline ist das Geld praktisch weg. Die einzige Hoffnung ist in einem solchen Fall eine allfällige Stornierung über die Kreditkartenfirma.

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