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Privat betrieben: Station Islikon (TG).
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Private Bahnhofsbetreiber auf dem Abstellgleis

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Private Bahnhofsbetreiber auf dem Abstellgleis

Laufzeit 5 Minuten 11 Sekunden. , Simon Thiriet

14 Schweizer Bahnhöfe wurden von Privaten vor der Schliessung gerettet. Nun sind diese Bahnhöfe erneut bedroht: Die SBB hat die Verträge für die Zusammenarbeit gekündigt und will neu verhandeln. Die Privaten fürchten, dass sie ihre Bahnhöfe deshalb schliessen müssen.

Streitpunkt ist die Provision, welche die Privaten pro verkauftem Generalabonnement erhalten. Die Stationshalter bekommen heute bis zu 460 Franken pro Abonnement. Neu soll jedes GA pauschal nur noch mit 50 Franken abgegolten werden. Die SBB begründet diese Kürzung mit der Zunahme der privat betriebenen Bahnhöfe. In den 90er-Jahren musste man die Provisionen bloss an ein paar vereinzelte Stationshalter auszahlen, heute sind es 14. Dies kostet die SBB pro Jahr über eine Million Franken, so Sprecher Roman Marti. Geld, das man beispielsweise für die Beschaffung neuer Züge brauche.

Die privaten Stationshalter laufen gegen diese Massnahme Sturm. Ueli Pfister, einer der ersten privaten Betreiber, sagt über seinen Bahnhof Tecknau (BL): «Unser Umsatz ist seit SBB-Zeiten 15mal höher. Gewissen Strategen der SBB ist dies ein Dorn im Auge, wir werden deshalb nicht als gleichwertige Geschäftspartner behandelt.»

In Nottwil (LU) überlegt man sich gar eine Schliessung des Bahnhofs. Remo Fehlmann von der örtlichen IG Bahnhof: «Mit der neuen Regelung wäre die Schmerzgrenze überschritten und man müsste den Bahnhof vermutlich schliessen.»

Besondern ärgert sich die Stationshalter, dass sie während Jahren für die SBB Fahrplanauskünfte erteilt und Reservationen getätigt hätten. Dienste, die nicht abgegolten worden seien. Dem allerdings widerspricht die SBB vehement. Man habe diese Dienste mit einer Provision und einer sogenannten Präsenzpauschale sehr wohl berücksichtigt.

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