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© Angela Lewis
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«Mutterschaft» von Sheila Heti

«Mutterschaft» ist die akribische Selbsterkundung einer Frau im mittleren Alter: Will ich tatsächlich ein Kind, oder finde ich meine Sinnstiftung nicht eher im Schreiben? Sheila Heti ermuntert, sich dieser Frage bewusst zu stellen, statt gedankenlos in die Eltern-Rolle hinein zu schlittern.

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Die New York-Times kürte die Kanadierin Sheila Heti «zu den 15 wegweisenden Autorinnen der Gegenwart». Vielleicht auch deshalb, weil sie für ihre Bücher ein eigenes Genre entwickelt hat: eine Art autofiktive Collage-Literatur. Oder wie es die «Zeit» einmal nannte: «Eine grossartige und provozierende Selbstfindungsprosa».

Für «Mutterschaft» hat Sheila Heti jahrelang Material zur Kinderfrage zusammengetragen, unzählige Interviews geführt, kulturhistorische Recherchen angestellt und sogar Münzen geworfen, wenn eine Antwort nicht anders zu bekommen war. Im Mittelpunkt des Romans steht die Ich-Erzählerin, die von einem Avantgarde-Leben als Schriftstellerin träumt. Aber als in ihrem Umfeld immer mehr Freundinnen schwanger werden, kommt auch sie zunehmend unter Druck der biologischen Uhr.

Akribisch hinterfragt Sheila Heti Rollenmuster, analysiert weibliche Grabenkämpfe und entlarvt gesellschaftliche Klischees: «Eine nicht mit Kindern beschäftigte Frau hat etwas Bedrohliches. Man hat das Gefühl, sie sei irgendwie unfertig. Was wird sie stattdessen machen? Was für einen Ärger?». Im Gespräch mit Luzia Stettler erzählt Sheila Heti von ihren Erkenntnissen und Erfahrungen und schildert, wie ihre Romane entstehen.

Buchhinweis:
Sheila Heti. Mutterschaft. Aus dem Kanadischen von Thomas Überhoff. Rowohlt, 2019.

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