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Ladentüren stehen offen - auch bei Kälte
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Ladentüren stehen offen - auch bei Kälte

Auch bei tiefsten Temperaturen stehen bei vielen Läden die Türen immer offen. Konsumenten bezeichnen das als «völlig daneben» oder «Beitrag zum Klimawandel». Die Umweltorganisation WWF fordert sogar ein Verbot. Die zuständigen Behörden wollen indes bei der Gebäudehülle ansetzen.Aus Sicht des WWF ist es «fahrlässig» nach draussen zu heizen. Felix Meier, Leiter des Bereichs Konsum und Wirtschaft, sagt: «Heizpilze und das Beheizen von Wintergärten sind verboten - da müsste auch das Heizen durch die offene Ladentür verboten sein.»Steht ein grösserer Ladeneingang immer offen, ist der Wärmeverlust grösser als der Energieverbrauch eines Einfamilienhauses. «Drehtüren oder automatische Schiebetüren können diesen Wärmeverlust auf etwa einen Viertel reduzieren», sagt Christoph Gmür, der beim Zürcher Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (Awel) für die Energietechnik zuständig ist.Warmluftvorhänge vorübergehend verbotenBei den kantonalen Energiedirektoren heisst es, man habe das Thema Ladentüren längst und minutiös untersucht. Der Geschäftsführer der Energiedirektoren-Konferenz, Fadri Ramming, erinnert daran, dass Mitte der 1990-er-Jahre bereits ein Verbot galt. Verboten waren sogenannte Warmluftvorhänge. Diese Lüftungen am Eingang sollen den Austausch von kalter und warmer Luft verringern. Das vorübergehende Verbot sei technisch nicht sinnvoll und vom Vollzug her nicht durchsetzbar gewesen, erklärt Ramming.Gebäudehülle entscheidendUm einen Wärmeverlust zu vermeiden, darf man sich laut Ramming und Gmür nicht alleine auf den Eingang des Ladens konzentrieren. Man müsse den Zustand des gesamten Gebäudes anschauen, konkret die Dichtigkeit der Gebäudehülle. Und hier wollen die Energiedirektoren die Bestimmungen verschärfen. «Ist das Gebäude nicht dicht - zum Beispiel bei Liftschächten - kann das zu einem sehr grossen Energieverbrauch führen», sagt Christoph Gmür. «Die Luft steigt dann wie durch einen Kamin auf. Dies kann man mit einem Warmluftvorhang nicht ganz beheben.» Die energietechnisch beste Lösung ist laut Gmür eine Drehtür.

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