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Szczepan Twardoch
Magda Kryjak
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«Morphin» von Szczepan Twardoch

Der polnische Autor Szczepan Twardoch legt mit seinem aktuellen Roman ein expressionistisches Gemälde einer Welt vor, die gerade zusammenbricht. Sein Held: ein Anti-Held, der hin- und hergerissen ist zwischen zwei Frauen, zwischen zwei Identitäten, zwischen Wahrheit und Selbstbetrug.

Warschau, Oktober 1939. Die Deutschen haben jüngst die Stadt besetzt, grosse Teile liegen brach. Konstanty Willemann, ehemals Leutnant in der polnischen Armee, aber mit deutschen Wurzeln, läuft zu den Deutschen über - aus Liebe zum Vaterland, wie er sich weismachen will. Viel lieber würde er jedoch seine Zeit mit Morphin und seiner Geliebten, der Prostituierten Salomé, verbringen und ein Leben im Rausch führen, statt sich seiner Verantwortung zu stellen.

Der polnische Autor Szczepan Twardoch hat mit seinem Roman «Morphin» 2012 in Polen einen Bestseller gelandet - zum einen weil er sich eines Themas bedient, das historisch immer noch heiss umstritten ist, zum anderen weil er dies mit ganz aussergewöhnlichen stilistischen Mitteln macht. So erstaunt es nicht, dass Twardoch in einem Atemzug mit Jonathan Littell oder James Joyce genannt wurde. Nicola Steiner spricht mit dem Übersetzer Olaf Kühl über den Roman und den Versuch, jenes Warschau im Herbst 1939 mit den stilistischen Ausdrucksformen jener Zeit darzustellen.

Buchhinweis:
Szczepan Twardoch. Morphin. Aus dem Polnischen von Olaf Kühl. Rowohlt Berlin, 2014.

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