Als erstes war die Herzlichkeit von Yvonne Loriot, Olivier Messiaens Ehefrau: Als Roger Muraro nämlich als Teenager mit Ach und Krach durch die Aufnahmeprüfung am Pariser Conservatoire rasselte. Den strengen Herren war dieser junge Mann viel zu temperamentvoll, und genau das schätzte Loriot. Sie nahm ihn unter ihre Fittiche, wurde so etwas wie Muraros Ersatz-Mama - und lehrte ihn die Noten respektieren.
Ihrer Striktheit stand Olivier Messiaens musikalische Grosszügigkeit gegenüber, und zwischen diesen beiden menschlich-musikalischen Rhythmen musste Roger Muraro seinen Weg finden. Fast eine Quadratur des Kreises. Doch genau das zeichnet Muraros Messiaen-Spiel heute aus, etwa wenn er sich den grossen Zyklen des «Catalogue dOiseaux» oder der «Vingt Regards sur lEnfant-Jésus» nähert.