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Drei Raubkunst-Bronzen aus dem Land Benin in Westafrika sind im Museum für Kunst und Gewerbe (MKG) in einer Vitrine ausgestellt.
Keystone/DANIEL BOCKWOLDT
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Benin Bronzen in der Schweiz: Toxisches Erbe aus der Kolonialzeit

Jahrzehntelang waren sie Aushängeschild europäischer Sammlungen: Benin Bronzen. Messingköpfe, Bronzereliefs, Elfenbeinzähne und Holzfiguren. Mittlerweile weiss man: Ein Grossteil von ihnen wurde von britischen Kolonialherren geraubt. Auch jene, die in Schweizer Museen ausgestellt sind.

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  • Auch in der Schweiz befinden sich Benin Bronzen aus dem ehemaligen Königreich Benin, dem heutigen Nigeria. Sie wurden 1897 im Rahmen der britischen «Strafexpedition» geplündert und geraubt.
  • Die Objekte kamen über britische Kolonialherren und Antiquitätenhändler in hiesige Sammlungen.
  • Im Königreich Benin hatten die Benin Bronzen unterschiedliche Funktionen: Sie dienten der königlichen Repräsentation, zeichneten Amtsträger aus oder waren Teil höfischer und religiöser Zeremonien.
  • Messing und Kupfer für die Bronzen wurde aus Europa importiert: portugiesische Kaufleute tauschten u.a. Metallwaren und Kupferlegierungen gegen Sklaven ein.
  • Die Einfuhr von Messing förderte die Kunstproduktion, die im 16./ 17. Jh. im Königreich von Benin seinen Höhepunkt fand.
  • Die Benin Initiative Schweiz steht im Zusammenhang mit einer gesamteuropäischen Aufarbeitung der Folgen des Kolonialismus.
  • Die Restitutionsbegehren aus ehemaligen afrikanischen Kolonien sind nicht neu, bereits in den 1960er Jahren forderte Nigeria seine Kulturgüter zurück.

Im Podcast zu hören sind:

  • Prof. Bénédicte Savoy, Professorin für Kunstgeschichte an der TU Berlin. Für den französischen Präsidenten erstellte sie 2018 einen Bericht, wie afrikanische Kulturgüter aus Frankreich an die Herkunftsländer zurückgegeben werden können.
  • Dr. Michaela Oberhofer, Kuratorin für Afrika und Ozeanien am Museum Rietberg. Sie ist Co-Projektleiterin der Benin Initiative Schweiz.
  • Prof. Abba Isa Tijani, Generaldirektor der National Comission for Museums and Monuments in Nigeria.

Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch

Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext

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