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Nikol Paschinjan (links), Premierminister von Armenien, dem kleinen Land im Südkaukasus.
zvg Judith Huber
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Armenien – die Revolution der Hoffnung

Friedliche Massenproteste haben in Armenien den Langzeitherrscher Sersch Sargsjan von der Macht vertrieben. Der Unmut über Misswirtschaft und Korruption war zu gross. Seit mit Nikol Paschinjan ein neuer Mann regiert, herrscht Aufbruchstimmung.

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Die Erwartungen der Bevölkerung an die neue Regierung sind gross – vielleicht zu gross.

Journalist, Oppositionspolitiker, Rebell: Nikol Paschinjan ist alles in einem. Und jetzt ist er auch noch neuer Premierminister des kleinen Landes im Südkaukasus.

Ins Amt getragen hat ihn eine bunte Koalition aus Aktivisten und Aktivistinnen der Zivilgesellschaft, die mit Witz und Einfallsreichtum die Proteste organisierten.

Auslöser der friedlichen Revolte aber waren die Überheblichkeit, Machtgier und der Zynismus der seit 20 Jahren herrschenden republikanischen Partei. Korruption war Teil des Systems, ganze Städte und Regionen waren den Launen der regierungsnahen Lokalfürsten ausgeliefert. Wie etwa die Kleinstadt Etschmiadsin, die sich unter der Fuchtel eines habgierigen Generals befand.

Die Armenier und Armenierinnen verliessen ihr Land in Scharen, in Richtung Europa und in die USA, oder zum Arbeiten ins nahe Russland.

Die neuen, unverbrauchten Kräfte werden die riesigen Hoffnungen wohl kaum erfüllen können, die die Bevölkerung in sie setzt. Aber eines ist gewiss: Die friedliche Revolution hat das Land aus einer tiefen Depression und Stagnation gerissen.

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