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Friedelind Wagner (1918-1991) galt aus Sicht der Familie als das Enfant terrible.
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Friedelind Wagner - die Widerspenstige aus Wahnfried

Sie war die Enkelin Richard Wagners, Botschafterin seines Werks und überzeugte Nazigegnerin. Und damit «das schwarze Schaf» der Familie, wie sich Friedelind Wagner selber ausdrückte. Während ihre Mutter Winifred in Bayreuth tatkräftig Adolf Hitler unterstützte, leistete sie Widerstand aus dem Exil.

Es war mehr als ein Mutter-Tochter-Konflikt, der Friedelind Wagner zu ihrem offenen Widerstand bewog, es war echte Überzeugung. Das betont Eva Rieger, Musikwissenschaftlerin und ausgewiesene Wagner-Kennerin, die kürzlich in einer 500-seitigen Studie neue Erkenntnisse über Friedelind und ihr Wirken gegen und für Bayreuth vorstellte.

Nach dem 2. Weltkrieg war Friedelind weltweit und ohne Scheu vor dem »Eisernen Vorhang« als Botschafterin in Sachen »Wagner« und nazifreies Bayreuth unterwegs: als Netzwerkerin, Vortragende, kämpferische Autorin und Organisatorin von Meisterklassen.

In Parlando kommt Friedelind Wagner selber in historischen Dokumenten zu Wort sowie auch Dagny R. Beidler, die Tochter des ersten, aber nicht legitimierten Enkels von Cosima und Richard, Franz W. Beidler. Er emigrierte nach der Machtergreifung der Nazis in die Schweiz und wurde nach Kriegsende ebenso wie Friedelind als politisch unbelastet eingestuft. Als einzige der Familie.

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