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Irene Abderhalden.
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«In der Suchtprävention ist die Schweiz das Schlusslicht»

In der Schweiz wird weniger geraucht und getrunken, dafür sind Modedrogen und Glücksspiele auf dem Vormarsch. Der Kampf dagegen ist schwierig: «Die Suchtpolitik ist durchzogen von Widersprüchen», sagt Irene Abderhalden im Tagesgespräch bei Marc Lehmann.

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Die neue Direktorin der Stiftung «Sucht Schweiz» wirft der Politik mangelnde Konsequenz vor. Erfolge in der Alkoholprävention würden durch die immer weitere Liberalisierung des Markts aufgehoben. «Für den Preis eines Sandwich' kann man sich heute in einen Vollrausch trinken», kritisiert Irene Abderhalden. Zuwendungen an die Tabakproduktion blieben gleich hoch wie die Mittel für konsequentere Werbebeschränkungen. So stirbt jede Stunde in der Schweiz jemand an seinem Tabakkonsum. Glücksspielangebote sollen statt eingeschränkt noch ausgebaut werden. Das mache die Suchtbekämpfung kompliziert. Ein grosses Anliegen ist Abderhalden die Prävention, wo die Schweiz im internationalen Vergleich nur sehr wenig tue und das Schlusslicht sei. Eine suchtfreie Gesellschaft strebt Abderhalden nicht an, das Ziel sei aber, dass man sich und vor allem anderen durch den Konsum von legalen und illegalen Genussmitteln möglichst wenig Schaden zufügt.

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