«Der erste Zaunpfahl steht so unverrückbar wie die Hügel und Berge, die uns umgeben. Wir sehen von Ferne, wie Moritz ein paar Meter weiter den nächsten verankert, sehen den wuchtigen Schlag, hören den Ton gleichzeitig leicht versetzt, könnten diesem Phänomen stundenlang zuschauen, müssen aber leider los. Heute können wir unseren Bewundernswertesten nicht bewundern, er muss sich heute allein um das Landleben kümmern, wir haben andere Verpflichtungen. Sie heissen Schulpflicht oder Erwerbsarbeit.»
Wer da im «wir» spricht, ist die Familie. Mutter, Vater, drei Kinder, fünf Individuen mit unterschiedlichen Tempi, Wünschen und Sorgen. Trotzdem sind sie noch ein Team, als sie aufs Land zieht, ein Haus umbauen, sich Tiere zutun, einen Zaun erstellen, wie oben im Romanauszug bechrieben.
Die Distanz zu den Dorfbewohnern ist von Anfang an da. Einzig mit dem Dorfpfarrer und dem Dorflehrer und seiner Frau entstehen Kontakte. Familienvater Moritz versteht sich mit der Frau des Dorflehrers gut, zu gut. Dieser Konflikt kippt die Stimmung. Schon lange brodelnde Zwiste brechen auf und zeigen die wahren Stärken und Schwächen der Protagonisten.
Eigenständig das ist der Begriff, der am besten zu Daniel Mezgers Roman passt. Inhaltlich wie sprachlich ist es ihm geglückt, einen ganz eigenen Ausdruck zu finden. «Land spielen» schwimmt nicht im Literaturmainstream, liest sich aber doch unkompliziert genug, um einen grossen Leserkreis jedes Alters anzusprechen.