Die Input-Recherche zeigt: Es sind weit mehr als nur kulturelle Unterschiede, die dazu führen, dass im gleichen Land unterschiedlich mit «schwierigen» Kindern umgegangen wird.
Die Fakten zur Deutschschweiz:
- Viele Ärzte, die ADHS Abklärungen machen
- Sehr unterschiedliche Diagnosemethoden
- Kinder stehen unter zunehmendem Leistungsdruck, Leistungsdruck als Grund für das vermehrte Auftreten von Störungen wie ADHS
- Eltern kritisch im Umgang mit Ritalin, aber in Angst vor Schulversagen des Kindes
- Verhältnismässig kurze praktische Erfahrung mit integrativem Schulunterricht
- Querversetzungen von Kinder mit Störungen in kleine Klassen schwierig, da es kaum Klassen mit 10 Kindern gibt
- Organisiert, darum Mühe mit Unerwartetem umzugehen
- Kontrollbedürfnis
Die Fakten zum Tessin:
- Sehr wenig Ärzte, die ADHS Abklärungen machen
- Grosse Zurückhaltung bei der Verschreibung von Ritalin
- Leistungsdruck im Tessin auf Primaschulkinder bedeutend kleiner wegen anderem Schulsystem. Die Selektion in unterschiedliche Leistungszüge geschieht anders und später
- Eltern weniger Angst vor Schulversagen, dafür immense Angst dem Kind für längere Zeit eine Pille zu geben
- Jahrzehntelange Erfahrung mit integrativem Schulunterricht
- Regelmässig Querversetzungen in Regelklassen mit kleiner Schülerzahl
- Chaotisch, darum Fähigkeit zu improvisieren
- Fatalismus
- Lautes Grundrauschen: Kinderlärm fällt weniger auf