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«Wie eine verlöschende Kerze»: Das terminale Fasten ist ein einfacher und natürlicher Weg zu sterben.
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Terminales Fasten: Wie das Verlöschen einer Kerze

Wenn das Leben im Alter nur noch mühsam und schmerzvoll ist, braucht es den begleiteten Suizid gar nicht. Als Alternative gibt es das «terminale Fasten» als einfacher und natürlicher Weg zu sterben.

Wer unbedingt sterben möchte, kann konsequent alles Essen und Trinken ablehnen. Im Laufe von wenigen Tagen verdickt sich das Blut, bis Kreislauf und Organe versagen. «Ein völlig schmerzloser und natürliche Tod» versichert zum Beispiel der ehemalige Zürcher Stadtarzt Alber Wettstein. Quälende Durst- oder Hungergefühle würden niemanden plagen, weil ältere Menschen ohnehin meist kaum mehr Durst verspüren. Wichtig sei einzig eine gute Mundpflege, um einen stark ausgetrockneten Mund zu verhindern.

Das Sterbefasten soll sogar für schwer demente Personen eine Option sein. Besonders bei Demenzpatienten muss aber vorher ausgeschlossen werden, dass ein anderes Leiden vorliegt, welches das Schlucken verunmöglicht. Das können eine schmerzende Zahnprothese oder ein wunder Hals sein.

Ein Grundsatzentscheid der Nationalen Ethikkommission besagt, dass auch Demente nicht gezwungen werden dürften, den Mund zu öffnen, damit man ihnen Nahrung und Getränke verabreichen kann. Der Wunsch, nicht mehr essen und trinken zu wollen und in Würde selbstbestimmt zu sterben, sei ein Menschenrecht und müsse respektiert werden. Im besten Falle ist dies auch in einer Patientenverfügung festgehalten.

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