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Für einmal nicht beleuchtet: Opernhaus Sydney.
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Lichterlöschen: «Viel Symbolik, bescheidene Wirkung»

Einmal mehr löschen am Samstag, 31. März, tausende von Städten weltweit die Beleuchtung ihrer Wahrzeichen. Auch Schweizer Städte von St. Gallen bis Genf machen mit. Die Umweltorganisation WWF spricht von der «grössten Umweltaktion der Welt». Michael Siegrist vom ETH-Institut für Umweltentscheidungen sagt dagegen, symbolische Aktionen würden massiv überschätzt.In Zusammenhang mit der «Earth Hour», der Licht-Aus-Stunde am Samstag um 20.30 Uhr, ruft der WWF Menschen rund um die Welt dazu auf, Versprechen zu Gunsten des Klimaschutzes abzugeben. Zum Beispiel Wasser oder Strom zu sparen oder möglichst wenig Auto zu fahren. Solche Handlungen seien vor allem symbolisch, sagt Michael Siegrist von der ETH Zürich: «Es geht darum, dass die Leute zeigen können, dass sie etwas tun.» Am tatsächlichen Nutzen für die Umwelt zweifelt er.Grünes GefühlSymbolisches Verhalten werde im Umweltbereich ohnehin «massiv überschätzt», sagt der Professor für Konsumentenverhalten im Gespräch mit dem DRS-1-Konsummagazin «Espresso». Mit weniger Auto fahren, weniger lang duschen und mit Energiesparlampen erreiche man im Umwelt- und Klimaschutz aber nicht allzu viel. Wer die Heizung auf 18 Grad hinunterstelle und mit der Bahn zur Arbeit fahre, habe vielleicht das Gefühl, etwas für die Umwelt zu tun. Besser wäre laut Siegrist aber, eine kleinere Wohnung möglichst nahe am Arbeitsort zu nehmen.Den Preis sprechen lassenUm Verhaltensänderungen zu erreichen, welche die Umwelt tatsächlich schonen, bräuchte es laut Michael Siegrist mehr Kostentransparenz. Wenn Auto-, aber auch Bahnfahrer, tatsächlich sämtliche Kosten tragen müssten, die sie mit ihren Fahrten verursachen, würden die Preise steigen. «Dagegen gäbe es natürlich aus allen Ecken Widerstand», sagt Steiner. Aber: Konsumenten würden sich ihre Handlungen dann genau überlegen.

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