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Dran riechen kann man ja mal: Carla Juri als Helen.
Filmcoopi
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Das Beste an «Feuchtgebiete»: die Schweizer Hauptdarstellerin

Die gute Nachricht: Der Film «Feuchtgebiete» ist weniger eklig als Charlotte Roches Romanvorlage. Die schlechte Nachricht: Man muss ihn trotzdem nicht sehen. Aber man kann natürlich.

«Feuchtgebiete»: Der Film wird dem Plural in Charlotte Roches Millionenseller gerecht, reizt die Ekelschiene aber nicht so aus wie die Buchautorin. Es gibt zwar deftige Fäkal-, Blut- und Schleimszenen, aber sie überwiegen nicht wie im Buch.

Das von Regisseur David Wnendt mit Claus Falkenberg geschriebene Drehbuch legt mehr Gewicht auf die inneren Verletzungen der Hauptfigur Helen, dieser 18-Jährigen, die immer noch unter der Scheidung ihrer Eltern leidet.

Von Ekelszenen und Durchaltemodus
Weil Helen sich bei der Intimrasur den Anus verletzt hat, muss sie ins Spital. Dort hofft sie, ihre Eltern wieder zusammen zu bringen, indem sie sie zur gleichen Zeit um einen Besuch bittet. Dass das eine kindliche Fantasie ist, begreift sie erst sehr spät.

Buch und Film erzählen also im Grunde vom Erwachsenwerden einer verletzten jungen Frau. Die ewigen Wiederholungen von scheinbar provokativen Ekelszenen wirken sich bei der Lektüre ermüdend aus, und auch beim Film muss man nach der ersten halben Stunde bereits auf Durchhaltemodus schalten.

Tolle Bild- und Tonspur
Zum Glück wird es gegen Ende wieder rasanter und spannender. Wirklich toll sind die Bild- und Tonspur. Hut ab, da haben die Filmemacher wirklich gute Arbeit geleistet. Doch alles wäre für die Katz, wenn es diese Hauptdarstellerin nicht gäbe.

Die Tessinerin Carla Juri überzeugt als Helen voll und ganz. Nicht einmal wirkt ihr Spiel aufgesetzt oder selbstverliebt. Ihr nimmt man die inneren Verletzungen der jungen Frau ebenso ab wie die äusseren. Daher verdient der Film schliesslich doch gute 4 von 6 Filmbären.

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