Zum Inhalt springen

Header

Audio
Jawad in seiner 6er WG - die Wohnung ist karg, alt und eng. Als Dank ans Gastgeberland haben sie die Flagge aufgehängt.
SRF
abspielen. Laufzeit 52 Minuten 9 Sekunden.
Inhalt

Jawad alleine auf der Flucht

Jawad musste im Alter von 15 mit seinem Vater und seiner 7-jährigen Schwester aus Afghanistan flüchten. Seither fehlt von seiner Familie jede Spur. Der heute 17-Jährige lebt zurzeit alleine in der Schweiz. Ein Portrait eines minderjährigen Flüchtlings in der Schweiz.

Download

Jawad lebt zusammen mit fünf andern afghanischen Flüchtlingen in einer kleinen, heruntergekommenen Sozial-WG in Schaffhausen. Dies nachdem er mehrere Wochen auf der Flucht war.

Auf der nächtlichen Überfahrt im Boot von der Türkei nach Griechenland hat er seine 7-jährige Schwester und seinen Vater verloren und bis heute nie mehr etwas von ihnen gehört. Ob sie noch leben? Seine Mutter starb nach Komplikationen bei der Geburt von Jawads Schwester.

Im Rahmen der SRF Spendenaktion «Jeder Rappen zählt», erzählt Jawad bei SRF 3 Input von der Flucht, vom Verlust seiner Familie, von seinem Alltag und von seinen Träumen sowie Albträumen, die ihn täglich begleiten.

Jawads oberstes Ziel:
Deutsch lernen und einen Beruf lernen um nicht länger finanziell abhängig zu sein.

Jawads Traum:
Dass er in der Schweiz leben kann, hier Freunde findet und für sich und seine eigene Familie, die er gründen will, selbst sorgen kann.

Jawads Albtraum:
Jede Nacht, so sagt er, wacht er auf. Gedanken um seine Schwester und seinen Vater rauben ihm den Schlaf und setzen seiner Psyche zu. Die Zeit vor dem Einschlafen sei die Schlimmste Zeit des Tages.

Jawads kurzfristiger Wunsch:
In der Schweiz bleiben zu dürfen und eine Wohnung zusammen mit Freund Jawid zu beziehen, in der jeder ein eigenes Zimmer hat.

Jawads Dilemma:
Er besitzt den Flüchtlingsstatus F – gilt also als vorübergehend aufgenommener Asylsuchender. Ein Grossteil seines Alltags besteht aus Warten – seine Zukunft ist ungewiss. Nach Afghanistan zurückkehren ist für ihn keine Option. Dort sei es für ihn als Angehörigen der Hazara, die von den Taliban verfolgt würden, zu gefährlich.

Mehr von «Input»