Matteo ist fünfzehn und ist im Krieg mit allem und nichts, mit den Eltern und vor allem mit sich selber. Weil die Eltern nicht mehr wissen, was sie mit ihm machen sollen, lassen sie ihn auf eine Alp bringen. Dort soll er bei einer Bauernfamilie wieder zur Vernunft kommen.
Ein hilfloser Versuch, der Matteo aus dem biederen Einfamilienhaus nun tatsächlich in eine Art Kriegsgebiet versetzt. Denn auf der Alp gibt es keine Bauernfamilie, sondern nur einen Alkoholiker, der die Kontrolle längst verloren hat. Die drei anderen Jugendlichen tun, was sie wollen. Und dazu gehören happige Aufnahmerituale, die Matteo durchlaufen muss.
Authentisch und stark
Danach ist er ein akzeptiertes Mitglied der Gruppe und nimmt auch an Raubzügen und Vandalenakten teil. Matteo entwickelt sich also genauso, wie es seine Eltern sicher nicht wollten. Aber so kann es halt gehen, wenn man die Verantwortung abgibt.
Regisseur Simon Jaquemet inszeniert diese Geschichte zwischen Pfadfinderromantik in den Bergen und brutaler Gewalt, die aus den orientierungslosen Jugendlichen immer wieder herausbricht. Das ist wuchtig und geht unter die Haut. Ein Grund sind die jungen Laiendarsteller, die absolut authentisch wirken. 5 von 6 Filmbären.