Zum Inhalt springen

Header

Audio
SRF
abspielen. Laufzeit 8 Minuten 7 Sekunden.
Inhalt

Wein degustieren: Geniessen mit System

Schweizerinnen und Schweizer kaufen pro Jahr im Durchschnitt 50 Flaschen Wein. Man schaut dabei auf die Etikette, auf Aktionen, auf blumige Beschreibungen. Oder aber man hat gelernt, selbst zu beurteilen, ob der Wein nun nach Dörrpflaume oder Orangenblüte schmeckt. «Espresso» besucht einen Weinkurs für Einsteiger.Im Basis-Weinkurs, den die «Académie du Vin» in verschiedenen Schweizer Städten anbietet, lernen die Teilnehmenden das kleine Wein-Einmaleins: Wo und wie wird Wein produziert, was verrät die Etikette, was zeichnet die wichtigsten Rebsorten aus, wie geht man richtig mit Wein um? Natürlich wird auch degustiert, und zwar mit System und mit Hilfe eines Beurteilungsrasters, das in den richtigen Worten mögliche Antworten vorschlägt: Ist der Rotwein nun purpurrot, rubinrot, granatrot oder braunrot? Riecht er zum Beispiel nach nassem Laub, nach Hefe oder nach Cassis? Und wie verhält es sich im Mund mit Süsse, Säure, «Körper», «Länge» und Aromen?«Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen Selbstvertrauen gewinnen und die Qualität und die Eigenschaften eines Weins selbst beurteilen können», sagt der Kursleiter und Weinakademiker Hans Georg Babits. Allerdings mahnt er, man solle aus der Degustation keine Show machen: «Das ist kein sakraler oder zeremonieller Akt. Unsere Umwelt muss nicht stillstehen oder schweigen.» Man solle einfach Punkt für Punkt durchgehen und sich Eindrücke und Erkenntnisse möglichst aufschreiben. So könne man sich die Eigenschaften eines Weins besser merken - und genau das sei wichtig, um Weine vergleichen und wiedererkennen zu können.Die «Académie du Vin» wurde in den 1970er-Jahren in Paris gegründet und führt seit 1981 Weinkurse in der Schweiz durch. Hier besuchen jedes Jahr rund 5000 Weininteressierte die Kurse auf verschienen Stufen bis hin zum «Advanced Certificate» des internationalen «Wine and Spirit Education Trust» (WSET).

Mehr von «Espresso»