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Claudia Quadri: Lacrima (edition 8)
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Literarische Grüsse aus dem Tessin!

Der Roman «Lacrima» spuckt wie ein Vulkan feurig heiss Lebensgeschichte aus und reisst den Leser mit seinem intensiven Satzstromstrudel mit.

Die Autorin Claudia Quadri (*1965) lebt in Lugano und hat ein Buch geschrieben, das übersprudelt vor lauter Liebe für die Höhen und Tiefen des Lebens. Man lernt Leute kennen, die alle im Café Ricovero di Poeti ihre Espressi und Schnäpse trinken.

Ob jung oder alt, männlich oder weiblich, sie treiben alle haltlos durchs Leben, haben den Tritt verloren. So wie Giano, ein ehemaliger Journalist, der als Briefkastentante bei einer Zeitschrift Ratsuchenden träfe Antworten gibt. So kann es nicht weitergehen, das ist ihm klar. Aber aller Neuanfang ist so schwer.

Die schreibende Kellnerin

Mari Ann, die sich selber verhungern lassen will oder Claudio, der Buchhändler, der mehr in der Welt der Bücher als im Leben lebt - sie brauchen ihre Geschichten gar nicht erst vor Ute, der Besitzerin und gleichermassen Kellnerin des Cafés Ricovero di Poeti, auszubreiten. Die spröde Deutsche kann sich zusammenreimen, was ihre Kunden umtreibt.

Sie hilft nicht aktiv, ist aber trotzdem ein Fixstern im Lebensfirmament der Gäste. Nachts schreibt sie ihre eigene Lebensgeschichte auf, die den Roman wie ein roter Faden durchzieht.

Ein Buch mit Lebensliebe

«Lacrima» ist ein Buch, auf das man sich mit Haut und Haaren einlassen muss, jeder Satz erzählt eine Geschichte, spielfreudig nimmt Claudia Quadri ihre Leser an der Hand und hüpft mit ihnen behände von Lebensgeschichte zu Lebensgeschichte, sie sind es, die diesem Roman Leben einhauchen. Und auch wenn oder gerade weil die Figuren nicht auf der Tessiner Sonnenseite stehen, trägt das Buch eine grosse Portion Lebensliebe in sich.

Lust auf mehr Literatur aus der Südschweiz?

Tanja Kummer hat sich mit Ruth Gantert, der Projektleiterin von Viceversa unterhalten. Viceversa ist das Jahrbuch der Schweizer Literaturen, das in drei verschiedenen Ausgaben, auf Deutsch, Französisch und Italienisch erscheint. Viceversa stellt Autorinnen und Übersetzer vor, überquert Sprach-, Kantons- und Landegrenzen, animiert anhand von Essays, Gesprächen und literarischen Texten zum Lesen und Entdecken.

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