Obwohl noch nie so viel Blut getrunken wurde wie in diesem Teil (allerdings aus Blutbeuteln), ist der vierte «Twilight»-Film noch blutärmer als seine Vorgänger. Und dies, obwohl die Story alles enthielte, um einen Gang höher zu schalten.
Das haben Regisseur Bill Condon und Buchautorin Stephenie Meyer, die erstmals auch als Produzentin mitwirkt, jedoch tunlichst vermieden, um die in den USA kommerziell wichtige Altersgrenze nicht über 13 Jahre zu treiben.
Zum Gähnen
Die romantische Vampirgeschichte zielt auf Schulmädchen ab, dem wird halt auch im Kino Rechnung getragen. Das führt dazu, dass die Hochzeitsszene bis zum Gähnen breitgewalzt wird, während die Hochzeitsnacht den Sex Appeal einer Steuererklärung ausstrahlt.
Danach wächst Bellas Bauch innert kürzester Zeit auf Halloween-Kürbisgrösse, während sie selber abmagert und fast draufgeht. Da macht Regisseur Condon ein bisschen auf «Rosemary's Baby»-Grusel, nur um am Ende dem Teenie-Publikum doch ein «Jöh»-Baby zu präsentieren.
Verhütungsmittel Condon-Film
Die Schwangerschaft und die Geburt werden allerdings «gruusig» dargestellt, was sie zum grösseren Horror macht als die schlecht inszenierte Schlacht zwischen Vampiren und Werwölfen. Daher könnte es gut sein, dass dieser Condon-Film wie ein Verhütungsmittel wirkt.
Wer mehr als 18 Jahre zählt oder zur männlichen Bevölkerung gehört, kann sich den vierten «Twilight»-Film ebenso schenken wie die drei ersten Teile. Das einzige, was man verpasst, sind zwei Stunden gepflegte Langeweile.
«Box-Office»-Beitrag von SF