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Svenja Leiber ist für ihren Roman «Staub» nach Jordanien, Syrien und Israel gereist.
Stefan Klüter, Suhrkamp Verlag
abspielen. Laufzeit 54 Minuten 14 Sekunden.
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«Staub» von Svenja Leiber

Wie können wir uns verändern? Im mutigen Roman «Staub» der deutschen Autorin Svenja Leiber ist in Europas Metropolen keine Erneuerung mehr zu gewinnen; diese muss vielmehr in Krisengegenden gesucht werden.

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Die Hauptfigur in Svenja Leibers drittem Roman «Staub» ist ein Arzt, einer der heilen soll, aber eigentlich braucht er selber Hilfe; er ist tablettensüchtig und fühlt sich in Berlin leer, wie lebendig begraben. So flieht er zu einem Freund nach Amman in Jordanien, seit langem ein Sammelbecken von Flüchtlingen aus dem Nahen Osten. Er kommt da mit einem Kind in Kontakt, das sein Vater als «Strafe Gottes» bezeichnet. Das Kind leidet unter einer Generkrankung, die den Alterungsprozess beschleunigt. Obwohl erst zehnjährig, hat es schon greisenhafte Züge. Es erinnert den Protagonisten an seine eigene Schwester, die als Kind ein Junge sein wollte. Bei beiden Kindern fällt auf, dass sie sich einer eindeutigen Festlegung entziehen. Die Frage stellt sich, ob dem Kind überhaupt noch zu helfen ist.

Svenja Leiber hat als Kind selber eine Zeitlang in Riad gelebt, und für den Roman «Staub» ist sie nach Jordanien, Syrien und nach Israel gereist. Wir erfahren viel über den Nahen Osten und über die klischeehaften Bilder, die wir uns oft von diesen Gegenden machen, die immer wieder weltpolitische Brennpunkte sind, voller Spannungen und voller unlösbarer Konflikte.
Svenja Leibers ist mit «Staub» ein Roman gelungen, der viel wagt, viel will, uns viel abverlangt, aber auch viel bietet – mit andern Worten: ein herausragender Roman, erschienen im Suhrkamp Verlag.

Buchhinweis:
Svenja Leiber. Staub. Suhrkamp, 2018.

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