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«Dolce far niente» - die Pension auf italienisch

«Wir sind lauter als der Schweizer», das gibt Caty Scuderi unumwunden zu. Die Leiterin der Mediterranabteilung des Pflegezentrums Erlenhof in Zürich ist selbst Italienerin und weiss wovon sie spricht. Das spezielle Angebot für Italienerinnen und Spanier gibt es seit 2003.Eine umfassende Betreuung, die den Menschen in all seinen Sinnen befriedigt, war das Ziel bei der Gründung vor 9 Jahren. «Dazu gehören das Essen, die Musik und vor allem auch die Sprache», sagt Caty Scuderi. Wenn sich ein Bewohner nämlich stetig erklären muss, kann er sich gar nicht wohl fühlen. Dass es in der Mediterran-Abteilung des Erlenhof zum Znacht kein «Café complet» sondern Pasta gibt, versteht sich von alleine.Mit schlechtem Gewissen ins Heim abschiebenIn der italienischen Kultur hat die Familie einen viel grösseren Stellenwert als in der alemannischen, zu der die Schweiz dazugehört. Die rund 300‘000 Italienerinnen und Italiener, die in der Schweiz leben, bewegen sich deshalb auch beim Thema «Wohnen im Alter» in zwei unterschiedlichen Kulturwelten. Gerade wenn sich Kinder entscheiden sollten, was mit betagten Eltern geschieht, ist der kulturelle Druck gross, sie nicht in ein Heim zu geben. «Damit die Eltern nicht das Gefühl haben, abgeschoben zu werden, ist es wichtig ein Heim zu suchen, wenn die Eltern bei vollem Verstand und Entscheidungsfähigkeit sind» sagt Cathy Scuderi - «und das gilt wohl nicht nur für Italiener». 

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