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Das geht auf keine Kuhhaut

Jahrzehnte wurden Kälber in der Schweiz gesundheitsschädigend ernährt: Damit Kalbfleisch weiss bleibt, wurden die Jungtiere ausschliesslich durch Milch und Stroh ernährt. Den Tieren mangelt es so an Eisen, und sie leiden.Hans-Ulrich Huber vom Schweizerischen Tierschutz STS erklärt im «Espresso», dass eine solche Falschernährung für Tiere lebensgefährlich ist. Der Eisenmangel verlangt eine erhöhte Antibiotika-Abgabe. Und das verfütterte Stroh, welches im Gegensatz zu Heu kein Eisen enthält, verletzt die Magenwände der Kälber. Dadurch entstehen Geschwüre, und die Magenwand kann dadurch platzen. Geschieht dies, stirbt ein Kalb innerhalb weniger Stunden.Weniger Geld für rosa bzw. rötliches KalbfleischBauern, die sich an die geltende Tierschutzverordnung halten (es gilt eine Übergangsfrist bis 1. September 2013) und die Tiere mit genügend eisenhaltigem Heu und Mais füttern, werden durch die Metzger und Fleischverarbeiter bestraft. Noch immer kriegen sie für rosa und rötliches Kalbfleisch weniger Geld. Dieser «Farbabzug» sollte aus Sicht der Bauern und des Tierschutzes umgehend abgeschafft werden. Stattdessen soll für die Abgrenzung zu Rindfleisch für Kälber, die zu Fleischwarenverarbeitet werden, eine Altersgrenze gezogen werden.Die Kunden wollen es soDie Rechtfertigung der Metzger für den «Farbabzug» tönt immer gleich: Die Kunden wollten kein rosa oder rötliches Kalbfleisch. Deshalb müssten sie es billiger verkaufen, was wiederum zu geringerer Vergütung an die Bauern führt. Hans-Ulrich Huber vom STS bezweifelt dieses Argument. Im «Espresso» sagt er, welche Grossverteiler keine solchen Abzüge machen, welche Label für tiergerechte Haltung von Kälbern garantiert und wie wir Konsumenten uns verhalten müssen, damit die Tiere artgerecht gefüttert werden und wir so Fleisch von gesunden Tieren bekommen.

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