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Grosse Not im Gazastreifen.
Keystone
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Israel befürchtet Prozesse

Eine Woche nach Ende des Gaza-Kriegs mehren sich Vorwürfe, israelische Soldaten hätten Kriegsverbrechen verübt. Israel reagiert nervös und bereitet sich auf mögliche Prozesse vor.Israels Verteidigungsminister Ehud Barak erklärte am Samstag, die israelische Armee sei die moralischste, die es auf der Welt gebe. Das war seine Antwort auf die Vorwürfe, seine Soldaten und Offiziere hätte im Gazastreifen Kriegsverbrechen begangen. Rechtsschutz für Israels SoldatenBereits am Sonntag sagte die israelische Regierung allen im Gaza-Krieg eingesetzten Soldaten Rechtsschutz vor internationaler Verfolgung zu. Ministerpräsident Ehud Olmert erklärte, die Soldaten sollten wissen, dass sie geschützt und verteidigt würden, so wie sie Israel während des 22-tägigen Einsatzes geschützt und verteidigt hätten. Das Justizministerium werde mit führenden Rechtsexperten darüber beraten, wie «mögliche Fragen im Zusammenhang mit Israels Militäraktion» behandelt werden sollten.Uno-Vertreter fordern UntersuchungWährend des Krieges waren auf palästinensischer Seite 1300 Menschen ums Leben gekommen. Unter ihnen waren nach Angaben von Rettungsdiensten etwa 700 Zivilisten. Wegen der großen Zahl der zivilen Opfer fordern hochrangige Vertreter der Vereinten Nationen eine unabhängige Untersuchung der Frage, ob Israel Kriegsverbrechen verübt hat. Einsatz von Phosphor-BombenAmnesty International warf Israel den Einsatz von Phosphor-Munition vor, die schwerste Verbrennungen verursacht. Das Abfeuern dieser Munition in bewohnten Gebieten sei willkürlich und stelle daher ein Kriegsverbrechen dar.Israel erklärte, es habe nur Waffen benutzt, deren Einsatz vom Völkerrecht gedeckt sei. Allerdings wurde wegen der Vorwürfe von Amnesty eine Untersuchung eingeleitet.Militär zensiert MedienDie Militärzensur hatte vorige Woche israelische und ausländische Medien angewiesen, die Gesichter von Kommandeuren auf Fotos und Fernsehbildern aus dem Gazastreifen unkenntlich zu machen. Medienberichten zufolge wurde ranghohe Militärs geraten, von Europareisen Abstand zu nehmen.

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