Der Roman schildert aus unterschiedlichen Perspektiven die Geschichte der Hauptfigur Jacob Tolmeyn. Der homosexuelle Kunsthistoriker fällt auf, weil er im Juni 1915 auf den Strassen Berlins scheinbar ziellos Sand verstreut.
Hinter dem sonderbaren Verhalten Tolmeyns verbirgt sich eine vielschichtige Geschichte, die Christoph Poschenrieder packend aufrollt. Der Roman führt in den Süden Italiens, zu den dortigen mittelalterlichen Ruinen aus der Zeit des Stauferkönigs Friedrich II. und in eine beklemmende historische Wirklichkeit, in der Homosexualität noch unter Strafe steht.
Im Gespräch erzählt Christoph Poschenrieder, weshalb er seinen Roman über die Zeit des Ersten Weltkriegs ausgerechnet unter der heissen Sonne Apuliens spielen lässt, inwieweit seine Figuren historischen Vorbildern entsprechen und wie es ihm gelingt, in seinem Roman stets die richtige Mitte zwischen Ausdrucksstärke und Zurückhaltung zu finden.
Buchhinweis:
Christoph Poschenrieder: «Das Sandkorn.» Diogenes, 2014.