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Wirtschaftskrise im Wohnzimmer

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Es geschieht selten, dass ein Roman ganz aktuell Ereignisse thematisiert, die uns im Moment gerade beschäftigen. «Kapital» des britischen Schriftstellers John Lanchester ist ein solcher Roman. Er erzählt, wie die weltweite Wirtschaftskrise im Alltag ihren Niederschlag findet.

«Kapital» zeigt auf packende Weise, wie die Wirtschaftskrise jeden treffen kann. Die 80-jährige Frau genauso wie die Familie mit kleinen Kindern. Lanchester beschreibt im Kleinen, wie das System im Grossen funktioniert.

Schauplatz des Romans ist die Pepys Road, eine kleine Strasse in London, die zu einem trendigen Wohnort geworden ist. Die Hausbesitzerinnen und -besitzer sind dadurch reich geworden.

In Nummer 51 wohnt Mrs. Arabella Yount, die vor allem damit beschäftigt ist, das Geld ihres Mannes auszugeben. In Nummer 68 Ahmed Kamal aus Pakistan, der einen Gemischtwarenladen führt und dessen Bruder unter Terrorismusverdacht steht. In Nummer 27 Freddy, ein grosses Fussballtalent aus Afrika, und in Nummer 42 wohnt Petunia, die an der Pepys Road geboren wurde und ihr Häuschen in den letzten 50 Jahren nie neu eingerichtet hat.

Lanchester beschreibt das Leben jedes Bewohners, jeder Bewohnerin, minutiös - wie sein, ihr, Leben von materiellen Werten abhängt und geprägt ist. Wie niemand Anteil nimmt am Leben der anderen. Wie Gier, Ehrgeiz, Egoismus, Angst und Ignoranz dazu führen, dass jeder, jede für sich allein unglücklich und isoliert ist.

Mit «Kapital» gelingt John Lanchester ein packendes Panorama der heutigen multikulturellen Gesellschaft und ihrer Abhängigkeit vom Kapitalismus. Manchmal blitzen ein paar Klischees auf, aber die Kombination aus scharfer Analyse und warmherzigen Porträts macht den Roman zur empfehlenswerten Lektüre, die gleichzeitig aufrüttelt und unterhält.

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Wirtschaftskrise im Wohnzimmer

Laufzeit 8 Minuten 59 Sekunden. , Britta Spichiger

Es geschieht selten, dass ein Roman ganz aktuell Ereignisse thematisiert, die uns im Moment gerade beschäftigen. «Kapital» des britischen Schriftstellers John Lanchester ist ein solcher Roman. Er erzählt, wie die weltweite Wirtschaftskrise im Alltag ihren Niederschlag findet.

«Kapital» zeigt auf packende Weise, wie die Wirtschaftskrise jeden treffen kann. Die 80-jährige Frau genauso wie die Familie mit kleinen Kindern. Lanchester beschreibt im Kleinen, wie das System im Grossen funktioniert.

Schauplatz des Romans ist die Pepys Road, eine kleine Strasse in London, die zu einem trendigen Wohnort geworden ist. Die Hausbesitzerinnen und -besitzer sind dadurch reich geworden.

In Nummer 51 wohnt Mrs. Arabella Yount, die vor allem damit beschäftigt ist, das Geld ihres Mannes auszugeben. In Nummer 68 Ahmed Kamal aus Pakistan, der einen Gemischtwarenladen führt und dessen Bruder unter Terrorismusverdacht steht. In Nummer 27 Freddy, ein grosses Fussballtalent aus Afrika, und in Nummer 42 wohnt Petunia, die an der Pepys Road geboren wurde und ihr Häuschen in den letzten 50 Jahren nie neu eingerichtet hat.

Lanchester beschreibt das Leben jedes Bewohners, jeder Bewohnerin, minutiös - wie sein, ihr, Leben von materiellen Werten abhängt und geprägt ist. Wie niemand Anteil nimmt am Leben der anderen. Wie Gier, Ehrgeiz, Egoismus, Angst und Ignoranz dazu führen, dass jeder, jede für sich allein unglücklich und isoliert ist.

Mit «Kapital» gelingt John Lanchester ein packendes Panorama der heutigen multikulturellen Gesellschaft und ihrer Abhängigkeit vom Kapitalismus. Manchmal blitzen ein paar Klischees auf, aber die Kombination aus scharfer Analyse und warmherzigen Porträts macht den Roman zur empfehlenswerten Lektüre, die gleichzeitig aufrüttelt und unterhält.

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