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Grosses Kino in Finsterwalde. Seit 1912 ist das Kino «Weltspiegel» in der Hand der Familie Siegert. Hier Torsten Siegert und sein Sohn Maximilian.
SRF. Peter Voegeli.
abspielen. Laufzeit 27 Minuten 4 Sekunden.
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Der ostdeutsche Zwilling

Warum blicken wir 30 Jahre nach dem Fall der Mauer noch immer so fasziniert auf Ost- und Westdeutschland? Weil der Vergleich eine Art historische Zwillingsforschung ist. Weil sich Ost und West während des Kalten Kriegs wie Zwillinge, getrennt bei Geburt, entwickelt haben.

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Unsere Zeitreise durch Ostdeutschland beginnt in Finsterwalde. Torsten und Sabine Siegert betreiben dort mit ihrem Sohn Maximilian das Kino «Weltspiegel», das seit seiner Gründung 1912 in Familienhand ist. Der «Weltspiegel» hat das Kaiserreich, die Weimarer Republik, Hitler und die DDR überlebt. Da hat man einen gelassenen Blick auf die DDR.

Ganz anders Johannes Wohmann, der von 1990-2010 Bürgermeister von Finsterwalde war und die Transformation und die Schliessung vieler Betriebe managen musste. Samstags in der Disco zeigten die anderen mit dem Finger auf seine Söhne: «Dein Vater hat die Schraubenfabrik dichtgemacht, dein Vater hat die Tuchfabrik dichtgemacht». Regelmässig gab es deswegen Prügeleien.

Die einstige Spitzensportlerin und heutige Autorin Ines Geipel schliesslich hat ein verstörendes Buch geschrieben: über das Schweigen in der DDR, das die Traumata und den Aufstieg der Rechten in Ostdeutschland erklären soll.

Drei Geschichten, drei Eckpunkte, mit denen sich der Osten vermessen lässt.

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