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Jessica Chastain brilliert als CIA-Agentin Maya Lambert und ist zurecht für einen Oscar nominiert.
Universal
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 20 Sekunden.
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Zehnjährige Jagd nach Osama Bin Laden

Nach den Bombenentschärfern in «The Hurt Locker» widmet sich Kathryn Bigelow in «Zero Dark Thirty» nun den Jägern von Osama Bin Laden. Der Film ist zwar für fünf Oscars nominiert, aber nichts für sensible Gemüter.

Die CIA-Agentin Maya Lambert (Jessica Chastain) erhält nach dem 11. September 2001 den Auftrag, Osama Bin Laden zu finden. Bei ihr laufen alle Fäden zusammen. Die erste halbe Stunde sieht man eine Folterszene nach der anderen, Maya stets dabei.

Jahre respektive einige Filmminuten später sieht man Fernsehnachrichten, als Präsident Barack Obama öffentlich beteuert, die USA würden keine Folter praktizieren. Was ist erschreckender, die eigentlichen Folterszenen oder die Lüge?

Showdown in Pakistan
Fast ein Jahrzehnt nach 9/11 verdichten sich die Anzeichen auf einen Schlupfwinkel Osama Bin Ladens im pakistanischen Abottabad. Maya ist sogar hundertprozentig überzeugt, dass er sich tatsächlich dort befindet.

Das Kino ermöglicht uns Zuschauern nun, den Showdown dieser jahrelangen Menschenjagd mitzuerleben. Man ist quasi hautnah mit dabei, wenn Navy-Seal-Soldaten am frühen Morgen des 2. Mai 2011 zuschlagen, um 00.30 Uhr, dies die Bedeutung des Filmtitels «Zero Dark Thirty».

Unbehagen nach Filmende
So authentisch der Film auch wirkt und so stark die Schauspielleistungen auch sind, man verlässt den Kinosaal mit einem sonderbaren Unbehagen. Denn man fragt sich, ob man gerade eine über zweieinhalbstündige Rechtfertigung der Folter gesehen hat.

Selbstverständlich würde Regisseurin Kathryn Bigelow das abstreiten, sie habe die Folterungen vielmehr kritisieren wollen. Aber das Unbehagen nach Filmende bleibt. Daher «nur» 4 von 6 Filmbären verdient.

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